64 Jahre nach der Staatsgründung ist Israel in vieler Hinsicht ein erstaunlich normales Land. Beinahe wären auch die diesjährigen Pessach-Feiertage unter diese Kategorie gefallen. Gisela Dachs mit Nachrichten aus Tel Aviv.
Fast wäre es eine relativ unaufgeregte Pessach-Woche gewesen. Jüdische Feiertage, wie sie eben nur in Israel üblich und möglich sind. Mit den traditionell geschlossenen Bäckereien, Pizzerien und Falafel-Ständen sowie den verdeckten Regalen in den Supermärkten, um den Blick auf alles Gesäuerte zu vermeiden, das ja nicht verkauft werden darf. 70 Prozent aller Israelis, so wird geschätzt, halten sich an die besonderen Speisevorschriften, verzehren also kein Chametz. Längst aber ist das Angebot an „Ersatz“-Zutaten so groß, dass niemand mehr auf ein (mit eigens präpariertem Mazzemehl) Schnitzel oder die (Reis-)Nudeln in der Suppe verzichten muss, sofern seine Herkunft den Verzehr von Reis gestattet.