Die isralische Armee hat ihren ersten weiblichen General. Sie dient bei keiner Kampfeinheit, kämpft aber – mit friedlichen Mitteln – für mehr Gleichstellung und Frauenförderung. Nachrichten aus Tel Aviv von Gisela Dachs.
Auf Orna Barbivais Visitenkarte steht Aluf – hebräisch für General. Sie hat nicht auf der weiblichen Form insistiert, denn das käme einer Erneuerung der Fachsprache gleich. So weit wollte sie nicht gehen. Andere Dinge in Sachen Frauenförderung sind ihr wichtiger. Zum Beispiel die Getränkeecke in ihrem Büro. Dort brüht sie sich ihren Kräutertee selbst. Die Pappbecher muss keine Rekrutin spülen.
Dabei stimmt es ja schon lange nicht mehr, dass junge Soldatinnen während ihrer Armeezeit hauptsächlich mit Kaffeekochen und Fotokopien beschäftigt sind. Orna Barbivai rechnet vor, dass heute 92 Prozent der Berufe in der Armee für Frauen offen sind. Während im Jahr 2000 noch gut ein Viertel der jungen Frauen als Sekretärinnen dienten, ist dieser Anteil auf zwölf, dreizehn Prozent gesunken.