Alles meschugge? „Jemand, der lacht, ist nicht besiegt“, sagte EphraimKishon, der 43 Millionen Bücher verkaufte, „so lange ich lachen kann, bin ich ein Mensch mit Ehre.“ Eine Ausstellung in Wien beweist: Der Witz von Kohn, Grün und Blau ist der einzige, der über sich selbst lacht.Von Dieter Chmelar
Klingt komisch – ist aber so: Bis vor wenig mehr als hundert Jahren herrschte unter Nichtjuden die Ansicht, dass es den Juden an Humor fehle, weil sie doch als verfolgte Minderheit nie wirklich was zu lachen gehabt hätten … Doch schon der Urvater, quasi der „Abraham“, des bis heute – unverdrossen! – florierenden jüdischen Humors, Anatevka-Schöpfer Scholem Alejchem (1859–1916), prägte das Leit- und Leid-Motiv: „Lakhn unter Trern.“ Was nicht (nur) „Tränen lachen“, sondern viel mehr „Lachen unter Tränen“ bedeutet. Willkommen in Wien!