In der 20. Knesset werden laut erster Schätzungen etwa 30 Frauen sitzen, das ist ein absoluter Rekord und beinahe dreimal so viel wie im letzten Plenum. Und die religiösen Frauen hatten das erste Mal in der Geschichte Israels eine eigene Liste aufgestellt, schafften jedoch den Sprung ins Parlament nicht. Dennoch scheint ihr Weg zur größeren Selbstbestimmung nicht mehr aufhaltbar. Von Daniela Segenreich-Horsky
Das ist erst der Anfang, die Revolution hat erst begonnen“, meint Dr. Rivka Neria-Ben Shahar optimistisch. Sie ist Gender- und Religionsforscherin und untersucht das Verhalten von Frauen in religiösen Gruppierungen, vor allem bei den streng religiösen Juden und auch bei den Amish in Amerika. „Bei vielen religiösen Frauen brodelt es im Inneren, und sie sind nicht mehr bereit, diese Gesellschaft auf ihren Schultern zu tragen ohne wenigstens eine minimale Vertretung ihrer Rechte, eine Vertretung dort, wo die Entscheidungen fallen.