Was wie ein Mafiathriller beginnt und ein Krimi sein könnte, ist natürlich ein echter Meir Shalev, eben eine Familiensaga, die Generationen umspannt. Zwei Bärinnen – eine Geschichte von Schuld und Sühne, Liebe und Rache aus der Welt der Gründerväter, in der das Israel von heute so gar keine Rolle spielt. Von Anita Pollak
Im Schatten eines Johannisbrotbaums in einem abgeschiedenen Wadi, wo wilde Blumen blühen, fließt Blut und das gleich mehrmals. Irgendwo auf einer menschenleeren Anhöhe im Negev lauert eine Schlange auf ihr Opfer. Und in der scheinbaren Dorfidylle, in der alle alles über alle wissen und schweigen, ist vor Jahrzehnten ein Neugeborenes ermordet worden.