Der vielseitige „Süd Länder“

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Im vierten Bezirk bietet ein Bistro feinstes Gemüse und besten Fisch an.

Von Paprikasch

Wie er auf den ausgefallenen Namen und die Schreibweise kam, wollen wir vom Chef des Restaurants Süd Länder, Jovica Jankovic, wissen. Der freundliche Wirt lacht schallend: „Ich komme aus Zaječar in Serbien, und mein erster Geschäftspartner war ein türkischstämmiger Österreicher. Ich war ein wenig irritiert, weil man ihn immer wieder halb im Scherz „Kümmeltürk“ nannte und mich als „Tschuschen“ bezeichnete. Da besänftigte mich eines Tages eine Stammkundin: „‚Na geh’, das heißt ja nur, dass du ein Südländer bist …“

südSo entstand der Name des ersten Restaurants auf der oberen Wiedner Hauptstraße. Einige Jahre später eröffnete Jankovic den heutigen Süd Länder, näher zur Innenstadt gelegen. Am Rilkeplatz, gleich zu Beginn der Wiedner Hauptstraße, bietet das Bistro jetzt mit angeschlossener Vinothek eine breite Palette an mediterranen Köstlichkeiten an. Von echten spanischen Tapas über slowenischen Gibanica (Strudel mit einer Topfen-Mohn-Nuss-Füllung) bis zum Fisch in Salzkruste für vier Personen findet man hier ein buntes Angebot.

„Es ist mir wichtig, dass unsere Gäste auch nach 22 Uhr noch eine Kleinigkeit zu essen bekommen.“ Jovica Jankovic

Doch der Weg in die Gastronomie war Jankovic nicht von Jugend auf vorgezeichnet. 1978 kam er mit den Eltern nach Wien und fing in der dritten Volksschulklasse hier an, dann folgte die HTL im 22. Bezirk, und schließlich schloss er seine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker ab. „Die Gastronomie hat mich immer schon gereizt, und nach einigen eher uninteressanten Jobs bei der Post und der Telekom wechselte ich ganz.“ Jankovic lernte auch dieses Fach von der Pike auf: Seit 1990 arbeitete er als Kellner in verschiedenen guten Restaurants, und aus einem, dem Salzamt, holte er seinen erstklassigen Koch: Dragan Steindl, der auch im Hotel Royal kochte, ist im Süd Länder für die hohe Qualität der Fischzubereitung verantwortlich. Jovica Jankovic wiederum sammelte seine praktische Erfahrung in der spanischen Küche auf Ibiza, wo er 1996 die Mehrheit an einem Steakhouse erworben hatte. Nach einem schweren Motorradunfall auf der Insel kehrte er zur Rehabilitation und endgültig nach Wien zurück.

„Es ist mir wichtig, dass unsere Gäste auch nach 22 Uhr noch eine Kleinigkeit zu essen bekommen, wenn sie vom Theater an der Wien oder aus Hotels in unserer Nähe kommen“, erzählt Jankovic. Da ist die Auswahl auch noch beachtlich: Von aufwendigen Tapas von 4 bis 7,20 € über einen gegrillten Branzino oder eine Orata um 14,90 €, dazu Beilagen nach Wahl: dalmatinisch mit Mangold und Kartoffeln oder Blattspinat mit Petersilkartoffeln. Wer es am Abend leichter angeht, wählt einen Salat mit Parmigiano und Pinienkernen auf Rucola, verfeinert mit Trüffelöl und Balsamico um 9,20 € oder mediterranes Gemüse, das aus gegrillter Polenta mit frischem Gemüse je nach saisonalem Angebot besteht, um 10,50 €. Beim süßen Abschluss kann man zwischen einer Susi-Torte, einer ausgebackenen Schokoladentorte mit Schokoladenmousse, um 4,20 € oder slawonischen Palatschinken mit Powidl, Mohn und Zimt um 4,80 € wählen.

Um die Nachfolge im Betrieb muss sich Jankovic keine Sorgen machen: Tochter Christina, 17, besucht die Gastgewerbeschule, und Sohn Nikola hilft mit 13 Jahren schon im Lokal aus.

Restaurant- TIPP

Süd Länder Restaurant, Café, Tapas-Bar, Vinothek
Rilkeplatz 7, 1040 Wien
tgl. 11 bis 23.30 Uhr
Tel.: +43/(0)1/966 78 23
suedlaender.com

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