Wo sich Österreichisches mit Orientalischem verbrüdert

Im Habibi & Hawara isst man köstlich und tut dabei noch Gutes

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wina- TIPP Habibi & Hawara Wipplingerstraße 29, 1010 Wien Mo.–Sa., 10–15 Uhr und 18–24 Uhr habibi.at © Reinhard Engel

Raten Sie einmal, wo der Bundespräsident privat seinen Geburtstag feiert, ein ehemaliger Knesset-Abgeordneter am Jom haAtzma’ut speist und eine Gruppe von Studenten der diplomatischen Akademie feiert. Des Rätsels Lösung: im Restaurant Habibi & Hawara, dort, wo sich die österreichische mit der orientalischen Küche ein Stelldichein gibt und die Gäste dabei noch ein tolles Projekt unterstützen. „Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 entstand die Idee, etwas Sinnvolles zu tun – und bereits im Mai 2016 haben wir das Lokal eröffnet“, erzählt Katharina Schinkinger, Gesellschafterin und Directrice des Lokals. Private Investoren schlossen sich Schinkinger sowie dem Biobauern, Gastronomen und Unternehmer Martin Rohla an, und mit Hilfe von professionellen österreichischen Köchen entstand ein Restaurant, in dem Flüchtlinge mit Asylstatus die Chance bekommen, in Küche und Service mitzuarbeiten. „Wir sehen es als unsere Mission an, diesen Menschen eine Karrieremöglichkeit und ein Perspektive zu geben“, so Schinkinger. „Sie sollen und wollen von Bittstellern zu normal bezahlten Angestellten werden und in der Folge auch zu selbstständigen Unternehmern.“

»Wir sehen es als unsere Mission an,
diesen Menschen eine Karrieremöglichkeit
und ein Perspektive zu geben.«
Katharina Schinkinger

Derzeit zaubern 26 Mitarbeiter, darunter ein 16-köpfiges Team aus syrischen, afghanischen und somalischen Flüchtlingen, gemeinsam mit dem österreichischen Küchenchef ein Mittagsbuffet von höchster Qualität und mit einer Fülle an orientalischen Köstlichkeiten. Um den höchst fairen Preis von € 15,90 (Kinder bis 10 Jahre zahlen nichts, zwischen zehn und vierzehn Jahren die Hälfte) gibt es Habibis Crazy Humus, Petersil-Bulgur-Salat Tabouleh, gegrillten Karfiol in Senfsauce, knuspriges Falafel, Baba Ganoush, gebratene Pastinaken, Foul Moudammas (Saubohnen mit roten Rüben und Paradeisern; jeweils mindestens ein Fisch- und ein Fleischgericht. Tee und Wasser sind inkludiert, ebenso das hauchdünne Pita­brot. Arabische Nachspeisen gibt es ebenso wie Kaiserschmarrn und Bak-lava, beides handgemacht.

„Man findet viele österreichische Klassiker auf unserer Karte, denn wir bestehen auf der Symbiose dieser zwei Küchen“, erklärt Schinkinger, die über das erfolgreiche Miteinander im täglichen Restaurantbetrieb berichtet: „Wir bieten den Mitarbeitern zertifizierte Sprachkurse vor Ort an. Zwischen 15 und 18 Uhr, wenn wenig los ist, gibt es Deutschunterricht, dabei unterstützt uns das AMS zu 50 Prozent.“ In Planung ist auch ein Take-out-Lokal in der Wiener City: „Dort könnte bereits ein von uns ausgebildeter Flüchtling Verantwortung übernehmen – so schafft er sogar Arbeitsplätze.“

Das Restaurant mit 120 Sitzplätzen (35 Sitze im sommerlichen Schanigarten) bietet abends ein austro-orientalisches Set-Menü zum Pauschalpreis von € 25,90 mit sechs Vorspeisen und einer Vielfalt an Hauptspeisen. Das Habibi & Hawara kann schon auf zahlreiche Catering-Erfolge hinweisen, u. a. beim jüdischen Filmfestival. 

Paprikasch

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