Volker Weidermann über Stefan Zweig, Joseph Roth und einen Sommer in Ostende 1936. Von Alexander Kluy
Sonne, Meer und Nordseeküste, Getränke, anregende Gesellschaft. Und zwar die deutschsprachiger Autoren, Lektoren und Schriftstellerinnen. Die allesamt Emigranten sind, Flüchtlinge. Es ist das Jahr 1936 in Ostende, ein Badestädtchen in Belgien. Dort urlauben Stefan Zweig und Joseph Roth. Und deren Freundschaft, der verwickelten, nicht reibungsfreien, gegenseitig fördernden, teils grenzpaternalistischen (seitens Zweig), teils unverstellt kritischen (seitens Roth), erzählt Volker Weidermann, Literaturredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, nach in einer Vignette über die beiden jüdisch-österreichischen Autoren, deren Welt da schon untergegangen war.