Als eine der prominentesten Künstlerinnen Israels hat sie mit ihren Ausstellungen in New York, Buenos Aires, Paris, Barcelona und Berlin international Aufsehen erregt. Nun haben die Wiener Festwochen Sigalit Landau zu einer großen Personale ihrer Videoarbeiten eingeladen, in die Stadt, in der sie familiäre Wurzeln hat.
Von Anita Pollak
Wenn ich durch die Straßen in Wien gehe, sehe ich vieles wie durch den Filter meines poetischen, verträumten Großvaters.“ Landaus Großeltern mit dem schönen Namen Sonntag kamen aus Wien und sind „wie Freud fast in letzter Minute nach England geflohen, wo meine Mutter geboren wurde“, erzählt Sigalit auf Englisch, obwohl sie auch Deutsch versteht. Ihr Vater stammt aus der damals deutschsprachigen Bukowina und kam als Flüchtlingskind nach Israel. Sie wuchs in Jerusalem auf, die Großeltern in England wurden aber häufig besucht, was ihr schon früh zu einem weiten kulturellen Horizont verhalf. Großvater Sonntag gab in London eine Zeitschrift für jüdische Kultur, Jewish Quaterly, heraus und blieb in Verbindung mit Schriftstellern und Journalisten in Wien und Mitteleuropa. Man merkt, dass seine Enkelin noch heute stolz auf sein Erbe ist, auch hat sie zur Kunst Wiens „von Egon Schiele bis Hermann Nitsch“ eine besondere Beziehung.