Zu Jahresbeginn überraschte ein „Tatort“, der sich mit illegalen Lieferungen an Irans Atomprogramm befasste. Von Alexia Weiss
Das Jahr 2015 hat mich mit einem unerfreulichen Magendarmvirus begrüßt, und wenn man da so dahinkränkelt und zu nichts recht Kraft hat, schaltet man irgendwann den Fernseher ein. Krimis gehören ja nicht so zu meiner üblichen TV-Kost, aber am Sonntag nach Silvester wurde ein Tatort aus Wien ausgestrahlt, die erste Einstellung vor dem Hotel Sacher mit einer Leiche auf einem Auto. Der Tote entpuppt sich als iranischer Diplomat, Selbstmord wird rasch ausgeschlossen, und wie lautet daher die erste Vermutung der ermittelnden Beamten? Richtig – das kann nur der Mossad gewesen sein. Nun schaltete ich nicht mehr weiter.
Zuerst: So ein Gefühl des „das kann’s doch nicht sein, wie sehr Provinzposse ist das denn und welche Ressentiments werden von den Drehbuchschreibern da wieder bedient?“ Im Zug der Geschichte dann: Wie weltweit allmächtig stellen sich Österreicher eigentlich den Mossad vor? Und am Ende: zwiegespalten – sehr.