Huda Kattan erreicht als Influencerin auf Social Media ein Millionenpublikum – DOUGLAS auf WINA-Anfrage: „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst“
Die Gründerin des Kosmetiklabels Huda Beauty, Huda Heidi Kattan, äußerte im Juli auf einem Video auf TikTok antisemitische Verschwörungstheorien. Die Plattform entfernte das Video, es wird aber auf diversen Social Media-Plattformen von ihren Followern weiterhin verbreitet. International sind die Produkte vor allem bei Sephora erhältlich. Von US-Medien auf die Aussagen in dem Video angesprochen, sagte das Unternehmen, man prüfe dieses Thema derzeit aktiv intern, einschließlich der Zusammenarbeit mit der Marke.
In Österreich und Deutschland ist die Linie von Huda Kattan bei der Parfumeriekette DOUGLAS sowohl online als auch in ausgewählten Filialen erhältlich. WINA fragte bei DOUGLAS an, wie das Unternehmen zu den Aussagen von Huda Kattan steht und ob Konsequenzen geplant seien. Eine Sprecherin teilte am Donnerstag nun schriftlich dazu mit: „Als grundlegendes Prinzip steht DOUGLAS für Vielfalt, Respekt und ein diskriminierungsfreies Miteinander. Daher lehnen wir Antisemitismus, die Diskriminierung von Religionen jeglicher Art sowie jede Form von Hassrede entschieden ab. Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst. Wir haben HUDA Beauty offiziell kontaktiert, unsere Bedenken zur Situation zum Ausdruck gebracht und stehen in aktivem Austausch mit der Marke.“
Vor allem jungen Kosmetikkonsumentinnen ist Huda Beauty ein Begriff. Die Gründerin des Labels, Huda Heidi Kattan, brachte diese Kosmetiklinie 2013 auf den Markt, nachdem sie sich bereits als Makeup Artist, Bloggerin sowie Influencerin einen Namen gemacht hatte. Über ihre Social Media-Kanäle ist die US-Amerikanerin aus irakischem Elternhaus einem Millionenpublikum bekannt. Laut Wikipedia (Stand 2025) hat der Instagram-Account @hudabeauty über 54 Millionen Follower, der YouTube-Kanal etwa 4,1 Millionen Abonnenten und TikTok über elf Millionen Follower.
Auf ihrem persönlichen TikTok Account folgen ihr 1,7 Millionen Menschen. Und auf diesem veröffentlichte sie im Juli einen Video-Kommentar, der massiv Antisemitismus befördert. Konkret sagte sie darin: “All of the conspiracy theories coming out and a lot of evidence behind them — that Israel has been behind World War I, World War II, September 11, October 7 — they allowed all of this stuff to happen. Is this crazy? Like, I had a feeling — I was like, ‘Are they behind every World War?’ Yes. Behind September 11? Absolutely.“ (Auf Deutsch: „All diese Verschwörungstheorien, die jetzt auftauchen und viele Beweise dahinter – dass Israel hinter dem Ersten Weltkrieg, dem Zweiten Weltkrieg, dem 11. September, dem 7. Oktober steckt – sie haben all das geschehen lassen. Ist das verrückt? Ich hatte so ein Gefühl – ich dachte mir: ‚Stecken sie hinter jedem Weltkrieg?‘ Ja. Hinter dem 11. September? Absolut.“)
Huda Kattan sprach hier nicht von Juden und Jüdinnen, sondern von Israel, was die Absurdität des aktuellen Diskurses so offensichtlich macht. Israel wurde 1948 gegründet, der Erste Weltkrieg begann 1914, der Zweite Weltkrieg 1939. Genau so ist auch der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen zu 9/11 und zum 7. Oktober 2023 zu bewerten. Das sah offenbar auch TikTok so und entfernte den Clip. Doch Huda Kattan ist eben nicht irgendjemand: das Video verbreitet sich inzwischen rasant unter ihren Followern und vor allem unter den Followerinnen.
Bekannt ist Kattan nicht nur in den USA. Ihre Firma hat sie in Dubai angesiedelt, sie ist entsprechend in der arabischen Welt eine illustre Stimme. Vom Forbes Magazin wurde sie 2017 unter die zehn wichtigsten Beauty-Influencer gereiht. Wenn eine Frau wie sie das sagt, was sie über Israel sagt, dann hat das Auswirkungen.
Vertrieben werden ihre Produkte vor allem über die internationale Kette Sephora, die allerdings in Österreich nicht präsent ist. Von US-Medien auf die Aussagen in dem Video angesprochen, sagte das Unternehmen, man prüfe dieses Thema derzeit aktiv intern, einschließlich der Zusammenarbeit mit der Marke.
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