Von Thomas Edlinger
Auch wenn eine verborgene Windmaschine ihn sanft bewegt und so die Aufmerksamkeit auf den Raum dahinter lenkt: Dieser neue Vorhang soll nie aufgehen und sein Geheimnis preisgeben. Er verhüllt den geschändeten Toraschrein in der ehemaligen Synagoge in Sankt Pölten, die im Novemberpogrom 1938 verwüstet wurde. Die Torarollen, der Toravorhang und diverse Ritualgegenstände wurden verbrannt, beschädigt oder geraubt. Der Stoff zeigt im Akt der Verhüllung daher auf eine Leerstelle, die man sonst nicht so sehen würde.