Eine Mischung aus Harold Pinter und James Joyce: Curt Leviants erster Roman erscheint nun auf Deutsch – mit elfjähriger Verspätung. Von Alexander Kluy
Leviant? Curt Leviant? Es dürfte im deutschen Sprachraum selbst bewanderten amerikanophilen Literaturliebhabern schwer fallen, dem Namen Curt Leviant Bücher zuzuordnen, geschweige denn gelesene und bekannte aufzuzählen. Das ist jenseits des Atlantiks ganz anders. Da gilt der 1932 in Wien geborene Leviant, der mit seiner Familie 1938 in die USA floh und ab 1960 vier Jahrzehnte lang Professor für Hebräische Studien an der renommierten Rutgers University in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey war, als einer der eminentesten Vertreter der jüdisch-amerikanischen Gegenwartsliteratur. Und das nicht nur, weil er Scholem Alejchem, Isaac Bashevis Singer oder Chaim Grade ins Englische übertrug oder zuletzt ein hebräisches König-Artus-Epos aus dem Jahr 1279.