„Doch das wirklich Böse ist das, was bei uns sprachloses Entsetzen verursacht, wenn wir nichts anderes mehr sagen können als: Dies hätte nie geschehen dürfen.“
Hannah Arendt
Die jährliche 16-tägige UN-Kampagne gegen Gewalt an Frauen läuft seit dem 25. November mit dem Hashtag #NoExcuse über sämtliche Social-Media-Kanäle. Sie lief auch 2023 zur selben Zeit. Kundgebungen, Aktionismus und viele wichtige und bewegende Reden finden weltweit statt. Sie prangern an, was für Hunderttausende Frauen Alltag ist: systematische Unterdrückung, physische, psychische, wirtschaftliche und sexualisierte Gewalt, die in einer unglaublichen Zahl der Fälle in Femiziden endet – auch in Österreich. Dafür gibt es Beweise. Das gilt es zu verurteilen und zu beenden. In jedem einzelnen Fall. #NoExcuse
Am 07. Oktober 2023 gab es den schlimmsten Mordanschlag an Jüdinnen und Juden seit der Schoah. Ein Pogrom riesigen Ausmaßes an unschuldigen Menschen, verübt mit einer unvorstellbaren Brachialgewalt, die in unzähligen Fällen auch sexualisiert war. Und hierfür gibt es eindeutige Beweise, Zeugenaussagen und Augenzeugenberichte. #NoExcuse
Die jüdische Leidensgeschichte wird seit jeher von jenem Schatten begleitet, der wenig bekannt ist, da sie kaum erzählt und damit auch wenig erforscht wird: Pogrome, Vertreibungen, die Schoah selbst wurden systematisch durch sexualisierte Gewalt gegen Frauen, Kinder, aber auch gegen Männer gestützt. Von dieser Art der vernichtenden Gewalt wurde aus Konzentrationslagern, Ghettos, und ebenso aus Verstecken berichtet. Eines der grausamsten Zeugnisse dafür ist Die Orgie des ungarischen Autors Gábor Zoltán, der sich der Monate der Pfeilkreuzlerherrschaft 1944/45 in Budapest angenommen hat und diese Zeit als eine Gewalt- und Vergewaltigungsorgie unvorstellbaren Ausmaßes beschreibt. Er hat dafür akribisch recherchiert und Beweise gesammelt, um die Wahrheit erfassbar und sich selbst nicht angreifbar zu machen – eindeutige Beweise, Zeugenaussagen und Augenzeugenberichte. #NoExcuse
Die Israelinnen Romi Gonen, 24, Naama Levy, 20, Liri Albag, 19, Ofra Keider, 70, Shiri Bibas, 33, Inbar Hayman, 27, Emily Damari, 27, Karina Ariev, 20, Agam Berger, 20, Doron Steinbrecher, 31, Arbel Yehoud, 29, Daniella Gilboa, 20, sowie Judy Weinstein Haggai, 70 wurden vor über 400 Tagen durch Hamas-Terroristen verschleppt. Dafür gibt es Beweise. Und sie werden nach Hause kommen. Und sie werden Zeugnis ablegen. #NoExcuse
Seit dem 07. Oktober 2023 ist uns klar, dass Menschen verschleppt, ermordet, vergewaltigt und verstümmelt wurden. Jüdische Menschen, jüdische Frauen. Keine UN-Organisation, keine NGO, die Frauen- oder Menschenrechte in ihrem Namen trägt und sich auf die Fahne heftet, hätte dazu schweigen dürfen. Dieses ohrenbetäubende Schweigen ist eindeutig antisemitisch, da es für die Beurteilung von Leid ethnisch unterschiedliche Maßstäbe ansetzt. Dieses Schweigen ist nicht zu akzeptieren. #WhatIsYourExcuse?*
* Eine digitale Kampagne von aviva-berlin.de und #the hamasrapedmetoo