Berufsoffizier in der Bundeswehr und jüdisch – eine eigenwillige Kombination. Doch nur auf den ersten Blick. Michael Berger ist seit 25 Jahren bei der Bundeswehr – und jüdisch.
Von Manja Altenburg
Die Anzahl jüdischer Soldaten und Soldatinnen in der Bundeswehr steigt. Eine durchaus positive Entwicklung im heutigen Miteinander von Nichtjuden und Juden in Deutschland. Nach der Schoa melden sich nur wenige freiwillig zum Dienst an der Waffe, bis in die dritte Generation sind Juden in Deutschland freigestellt. So ist 1989 Michael Berger einer dieser wenigen, als er nach seinem Studium der Geschichtswissenschaften in Stuttgart und Heidelberg in die Bundeswehr eintritt. Dort absolviert er seine Ausbildung zum Offizier. Für Berger ergibt sich diese Laufbahn ganz natürlich. „Ich hatte schon von klein auf Sympathie für den Soldatenberuf. Sagen wir so – es ergab sich dann einfach irgendwann.“ Ein Kindheitstraum, der sich erfüllt, begleitet von äußeren Widerständen. Denn innerhalb seiner Familie stößt seine Entscheidung auf nicht allzu große Gegenliebe. „Letztendlich war für meine Berufswahl die Zustimmung meines Schwiegervaters ausschlaggebend, der während der Schoa mehrere Lager überlebt hatte.“