Die jüngste Welle der Gewalt gegen jüdische Israelis auf beiden Seiten der grünen Linie verunsichert, schafft ein tiefes Misstrauen und macht hoffnungslos. Es sieht nicht so aus, als würde sie so schnell wieder verebben. Von Gisela Dachs
Vielleicht ist die jüngste Gewaltwelle ja bereits abgeebbt, wenn diese Kolumne erscheint. Was ich aber bezweifle. In jedem Fall hat meine 12-jährige Tochter nun ihren ersten Selbstverteidigungskurs absolviert. In der Schule wurde sie zwei Stunden lang – freiwillig – über den Umgang mit der neuen Bedrohungslage instruiert. Das hat sie beruhigt. Jetzt weiß sie zumindest, wie sie sich im Ernstfall verhalten soll. „Man muss die Umgebung im Auge behalten, auf verdächtige Gestalten achten. Das kann jemand sein, der mit verzerrtem Gesicht suchend um sich blickt oder eine weite Kleidung trägt, unter der eine Waffe verborgen sein könnte. In so einer Situation heißt es, Abstand nehmen und einen vertrauenswürdigen Erwachsenen in der Nähe informieren.“ Es sei besser, zu früh – und fälschlicherweise – „Terrorist“ zu rufen, um sich dann später zu entschuldigen, wenn sich herausstellen sollte, dass man sich getäuscht habe, als zu spät, sagte sie.