Der Alltag einer Eventplanerin: zwischen Locationbesichtigung und Gesprächen mit Kunden, Ausstattern, Caterern. Daniela Haraszti erzählt, warum sie die Inszenierung liebt und alles passen muss bis ins letzte Detail.
Von Alexia Weiss, Foto: Jacqueline Godany
Eben hat Daniela Haraszti mit ihrem Team und Partneragenturen neue Büroräumlichkeiten in der Rotenturmstraße bezogen. Noch sind nicht alle Bilder aufgehängt, noch stapelt sich allerlei Krimskrams auf dem Boden. Die aktuelle Arbeit geht vor, und das heißt für Haraszti: Kunden treffen, Locations besichtigen. Das ist es, was die quirlige Wienerin mit ungarischen Wurzeln auch am liebsten tut: unterwegs sein, organisieren, planen.
Nach dem Publizistikstudium war ihr noch nicht ganz klar, in welche Richtung der Kommunikationsbranche es gehen sollte: Public Relations? Werbung? Events? Sie entschied sich schließlich für eine kleine österreichische Agentur, wo sie sowohl im Bereich PR als auch in der Eventorganisation tätig sein konnte: die Agentur Grace. Die spannende Aussicht: in den USA die von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ins Leben gerufenen Stunt Awards zu promoten. Aber auch andere Marken vertrat Grace in den Vereinigten Staaten, wie etwa Manner.
Viele Jahre pendelte Haraszti zunächst zwischen den USA und Österreich, später auch zwischen Frankreich, Belgien und Österreich hin und her. Monate lang lebte sie im Hotel, in Frankreich mietete sie sich auch für ein Jahr eine Wohnung. „Da lernt man natürlich Sachen, die man hier nie lernen würde“, ist sie heute überzeugt. Für ihren damaligen Chef sei es sehr praktisch gewesen, „dass man mich irgendwohin schicken konnte, und ich habe mir ziemlich unaufgeregt alles vor Ort organisiert“.
Hilfreich war dazu das Aufwachsen in einer Familie, die mit den Kindern viel gereist ist, meint sie heute. „Als wir größer waren, wurden wir in den Ferien auch immer irgendwo alleine hingeschickt.“ Die Kinder sollten lernen, sich selbstständig zurechtzufinden.
Die Eltern, beide ursprünglich aus Ungarn, waren jeweils in sehr jungen Jahren auf sich alleine gestellt gewesen. Der Vater, heute 87 Jahre alt, hat den Holocaust überlebt. Die Mutter war zunächst bei jüdischen Familien in England untergebracht, arbeitete später in Frankreich. „Wir Kinder haben immer vermittelt bekommen, man weiß nie, was morgen ist. Desto offener man ist, desto mehr Erfahrungen kann man sammeln, desto mehr internationale Kontakte hat man auch.“
Reizvolle Inszenierungen
Vor fünf Jahren war es dann aber genug mit dem Herumreisen, Haraszti wollte wieder ein richtiges Zuhause haben, hier in Wien, in ihrer Heimatstadt erneut Wurzeln schlagen. Sie legte nun den Fokus auf Events und Marketing, denn was sie wirklich gerne macht, ist Events zu organisieren. Und das ist es auch, was Musecom seit mittlerweile fünf Jahren erfolgreich tut: neuen Produkten ein Gesicht geben, Veranstaltungen vom Produktlaunch (zum Beispiel des Range Rover Evoque) über die Einweihung eines neuen Firmensitzes bis zu einer privaten Hochzeitsfeier zu organisieren.