Über den Werteverfall in der SPÖ sowie den abrufbaren Antisemitismus der FPÖ spricht der ehemalige Finanzminister Ferdinand Lacina mit Marta S. Halpert.
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WINA: Das innenpolitische Erdbeben der letzten Wochen wird Österreich offensichtlich nachhaltig verändern. „Alles ist möglich“, heißt die neue Losung. Ein SPÖ-Landeshauptmann verbündet sich mit der FPÖ, der andere opfert sich, um die Freiheitlichen in Regierungsverantwortung zu verhindern. Ist die Sozialdemokratie noch glaubwürdig?
Ferdinand Lacina: Ich glaube, dass die heutige Situation leider schon in letzter Zeit absehbar war, weil es de facto eine führungslose Sozialdemokratie ist, so dass jeder macht, was er will. Jene, die sich jetzt durchsetzen, glauben, dass sie eine erweiterte Machtoption haben. Es geht ja nur mehr um den Machterhalt, wenn die SPÖ mit den Freiheitlichen entweder gemeinsam regiert oder sich zumindest diese Option offen lässt.