Im Tel Aviver Atelier des Geigenbauers Amnon Weinstein befindet sich eine ungewöhnliche Sammlung. Sie besteht aus fast sechzig Streichinstrumenten, die alle mit jüdischen Schicksalen verbunden sind. Viele haben ihren Besitzern das Leben gerettet. Von Gisela Dachs
Die Koffer mit der kostbaren Fracht standen längst bereit. Sechzehn Instrumente (und ein zusätzliches als Reserve) nahm Amnon Weinstein mit ins Flugzeug nach Berlin. Er freute sich auf diese Reise; er hatte aber auch Angst vor den Emotionen, die ihn dort vielleicht überwältigen würden. Seine Frau und sein Sohn waren an seiner Seite, als dann am 27. Jänner die „Geigen der Hoffnung“ bei einem Konzert am internationalen Holocaust-Gedenktag im Kammermusiksaal der Philharmonie erklangen. Es handelte sich ausschließlich um Geigen verfolgter Juden. Weinstein hat sie in oft langjähriger Arbeit restauriert.