„Wir müssen Stärke zeigen – das ist der einzige Weg“

Der israelische Journalist Yosef Haddad hielt auf Einladung der IKG Wien einen Vortrag im ausgebuchten Palais Berg und beeindruckte das junge Publikum mit Fakten, Sprachgewandtheit und bewegendem Videomaterial von seiner Begegnung mit israelischen Opfern des 07. Oktober 2023.

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Es geht nicht um die Sprache der Waffen. Es geht um die Sprache der Terroristen. Wir müssen Stärke zeigen – das ist der einzige Weg. Denn was ist in den letzten Jahren passiert? Wir haben versucht, Ruhe zu kaufen. Aber wir haben sie nicht gekauft. Was wir gekauft haben, ist Zeit, bis sie angreifen. Wir kaufen ihnen wieder Zeit, in der sie sich auf einen neuen Angriff vorbereiten. Ich bin überzeugt, dass sie bereits einen weiteren 7. Oktober planen,

sagte der arabisch-israelische Journalist Yosef Haddad in seinem WINA-Interview, kurz bevor er vor Wiener Publikum einen eindrucksvollen Vortrag abhielt. Er sprach darüber, warum Israel tatsächlich den Krieg führt, wie Israel den Krieg gewinnen kann und wie ein dauerhafter Frieden in der Region erreicht werden könnte. An den Westen appellierte er dabei mit eindringlichen Worten, zur Kenntnis zu nehmen, dass im Nahen Osten eine andere Mentalität herrscht. Mit den Werten des Westens sei diesem Konflikt nicht beizukommen.

Yosef Haddad in Wien

In Israel ist Haddad bereits ein Medienstar. Er nutzt die gängigen Social-Media-Plattformen, um neben seiner eigentlichen journalistischen Tätigkeit vor allem für den Kanal i24news ein Millionenpublikum im In- und Ausland zu erreichen. Nun erobert er persönlich die Diaspora  mit seinen Vorträgen.

Und so gab es große Erwartungen an seinen Vortrag, den er auf Einladung der Organisatoren* aus der jüdischen Gemeinde hielt. Die Organisatorinnen mussten aufgrund des Ansturms bereits kurz nach der Ankündigung den Vortragsort ändern. Die zahlreichen Fragen aus dem Saal am Ende der Lecture und die Standing Ovations sprachen Bände.

IKG-Präsident Oskar Deutsch traf Yosef Haddad kurz vor Beginn des Abends im Palais Berg.

In seiner Lecture erzählte Haddad, 1985 in Haifa geboren, über seinen Werdegang als arabischer Israeli aus einer christlich-orthodoxen Familie. Er stellte aber vor allem das gute Zusammenleben von Juden und Arabern in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. In Wien sprach er vor einem gleich gesinnten Publikum. In anderen Settings ist er dagegen auch oft mit Anti-Israel-Aktivisten konfrontiert. Denen er vor allem erklären will, warum Israel der einzige demokratische Staat der Region und wie wichtig die Verteidigung demokratischer Werte sei.

Ein ausführliches Interview von Alexia Weiss mit Yosef Haddad lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe demnächst.

* Der Abend wurde von der Jugendabteilung der IKG Wien in Kooperation mit LIKRAT, der IKG.Kultur und ZUSAMMEN statt.

Fotos: (c) Daniel Shaked / IKG Wien

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