Vor genau 25 Jahren brachte die „Operation Salomon“ mehr als vierzehntausend äthiopische Juden nach Israel. Doch Tausende weitere wurden zurückgelassen. Ronnie Niedermeyer besuchte im Norden von Addis Abeba eine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder immer noch auf ihre Einreisegenehmigung nach Israel hoffen.
Text und Fotos: Ronnie Niedermeyer
Am nördlichen Stadtrand der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat eine Gemeinde von rund 20 Personen in einer kleinen Hütte eine Synagoge eingerichtet. An den Wänden hängen Bilder der Altstadt Jerusalems und der Klagemauer. Zu beiden Seiten des Raumes stehen blaue Plastikstühle im kühlen Licht von zwei Energiesparlampen. Links sitzen die Frauen, rechts die Männer. Sie beten, dass sie bald nach Israel dürfen, wo ihre Familien bereits auf sie warten.