Markus Stephan St. Bugnyár leitet seit 2004 das österreichische Hospiz in Jerusalem. Als Rektor verantwortet er die Administration des Hauses, die Repräsentation nach außen und die Planung des kulturellen Angebots. Der studierte Theologe ist in Wien geboren. Redaktion & Fotografie: Ronnie Niedermeyer
WINA: Welche Funktion erfüllt das Österreichische Hospiz heute?
Markus Bugnyar: In erster Linie sind wir ein Gästehaus. Es wurde 1863 eröffnet, um Pilger aufzunehmen, zu betreuen und zu den Wallfahrtsstätten zu begleiten. Das bedeutete, Verantwortung zu übernehmen für Menschen, denen die Kultur und die Mentalität der Region fremd waren – und ihnen inmitten dieser Fremde ein Stück Heimat anzubieten. Da-raus hat sich auch der Auftrag ergeben, Kulturträger und Bildungseinrichtung zu sein. Heute bedeutet das, in Form von Ausstellungen, Buchpräsentationen und Konzerten Besuchern aus allen Kulturen und Religionen eine Plattform für Begegnung anzubieten.