Mit dem neuen jüdischen Museum ist die Stadt noch eine Facette reicher geworden. Reisebericht von Marta S. Halpert
Der rechteckige große Raum ist spärlich beleuchtet an diesem Nachmittag. Nur die bunten Buchrücken werfen ein warmes Licht durch die Glasscheiben des großen Schranks. An den Seitenwänden hängen jeweils drei Stoffvorhänge in vergilbtem Rot, Blau und Grün. „Das sind antike Parochot (Torahschrein-Vorhänge), die wir verkehrt aufgehängt haben, weil es hier keine Torah-Rollen gibt und in diesem Gemeinschaftsraum profane Dinge geschehen“, lacht Rabbi Aharon Locci. Der 47-jährige Rabbiner der orthodoxen jüdischen Gemeinde in Padua trägt einen sportlichen Pullover und spricht über die Aktivitäten, die hier stattfinden. Ganz so unheilig geht es dann doch nicht zu, denn der gebürtige Römer hält hier seinen Unterricht für Groß und Klein ab.