Unter britischem Kommando kämpften tausende jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg in Palästina gegen das Osmanische Reich. Ihre Kampferfahrung half Jahrzehnte später bei der Aufstellung der Selbstverteidigungsorganisation Haganah und bei der Schaffung des israelischen Heeres.
Das Zion Mule Corps
Im Herbst 1914 bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebten hunderttausende Juden aus Russland in den USA, Südamerika und England. Auch die Kolonisten in Palästina stammten großteils aus Russland. Da diese Juden in England nominell noch immer russische Staatsbürger waren, konnten sie nicht zum Militär eingezogen werden. Aufrufe, sich freiwillig zu melden, fanden kein großes Echo. Die zionistische Organisation, die sowohl in den Ländern der Achsenmächte als auch der Entente vertreten war, hatte beschlossen, im Krieg strikt neutral zu bleiben.
Einer, der mit diesem Beschluss nicht einverstanden war, war Wladimir Jabotinsky. Er war überzeugt, dass die Entente siegen würde und dass die Türken ihr gesamtes Gebiet im Vorderen Orient an die Engländer verlieren würden. Um dem Anspruch auf Palästina Nachdruck zu verleihen, sollten die Juden als eigene Kampfeinheit an der Seite Englands bei der Eroberung Palästinas mitwirken. Nicht nur Teile der englischen Militärführung war gegen den Plan. Den größten Widerstand fand er unter englischen Juden und in der zionistischen Organisation. Schließlich konnte er aber die englische Führung überzeugen, dass sich genug Freiwillige zum Militär melden würden, wenn sie nur für ihre eigene Sache kämpfen könnten. Ihre eigene Sache, das war das Heilige Land.