Das Netzwerk QueerHebrews hat zwei Mizrachi-Musikliebhaber zusammengeführt mit einem Ziel: 100 % unkoschere Partys zu machen. Von Iris Lanchiano
Ursula Raberger und Stefan Schaden staunten nicht schlecht, als beim ersten Kibbutz-Klub über 800 Tanzwütige den Club U in Wien stürmten. Macht es das Tel Aviver Party-Flair aus? Die israelische Pop-Trash-Musik? Die Diversität des Publikums? Eines ist klar, die beiden haben mit dem Kibbutz-Klub einen Ort der Sehnsucht geschaffen, an dem jeder willkommen ist, seine Liebe für Israel zu teilen.
Politischer Aktivismus
Die beiden Veranstalter haben sich über das Netzwerk QueerHebrews kennen gelernt. Das sind Lesben und Schwule, die sich gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel engagieren. Neben den politischen Aktivitäten wollten sie ein Projekt starten, um israelische Kultur nach Wien zu bringen und vorzustellen, ein Zeichen setzen gegen das BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen Israel) Movement, dagegen, dass israelische Künstler und Künstlerinnen in Europa boykottiert werden. Vorbild dafür war die Berliner Partyreihe MESCHUGGE. „Was uns sehr beeinflusst hat bei der ganzen Planung, war, funktioniert so eine Veranstaltung in Wien, in Österreich, in einer sehr antisemitischen und antiisraelischen Realität? Als wir zu planen begonnen haben, war gerade der Vorfall mit Rabbiner Hofmeister und der Strache-Karikatur in den Medien“, erzählt Raberger. „Wir wissen, dass es gewissen Menschen ein Dorn im Auge ist, dass diese Party stattfindet. Es geht aber auch darum, ein Dorn im Auge zu sein“, ergänzt Stefan Schaden.