Paradeiserzeit!

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Der Sommer naht, und in Supermarktregalen und auf Marktständen steigt das Angebot an heimischen Tomaten oder – wie in Wien immer noch gerne – Paradeisern ständig.

Dank einiger begeisterter Paradeiserfreunde ist die Zahl der verschiedenen Sorten in den letzten Jahren stetig angestiegen, und mehr und mehr Varianten sind heute auf dem Markt. Ob nun üppige Rispentomaten, fruchtige Cherry, fleischige Ochsenherz oder einfach hiesige Burgenländer – sie alle erfreuen durch Frische, herrliches Aroma und die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen.
Dabei hat es einige Jahrhunderte gedauert, bis die Frucht aus dem Paradies, der Paradeiser, auf die heimischen Teller gefunden hat. Ursprünglich wurde die Pflanze vor 500 Jahren von spanischen Eroberern zusammen mit vielen anderen exotischen Gewächsen und Tieren aus Südamerika nach Europa gebracht – und das vor allem wegen ihrer vielen gelben Blüten. Erst durch die gefangenen Indios, die die Früchte, die „Tomatl“ aßen, wurde man auf das Potenzial aufmerksam.

Als Nachtschattengewächs ist sie mit Kartoffel, Paprika und Melanzani verwandt, aber auch mit der giftigen Tollkirsche. Die Früchte sind – das ist allgemein bekannt – kalorienarm, nur 18 Kalorien auf 100 Gramm, völlig fettfrei, dafür reich an Kalium, das eine wichtige Rolle bei der Übertragung von elektrischen Impulsen an Nerven- und Muskelzellen spielt.

Ob als Suppe, Salat, gegrillt, mitgebraten oder gefüllt, die Möglichkeiten sind unbegrenzt, Tomaten lassen sich mit jedem anderen Lebensmittel bestens kombinieren. Unerreicht in ihrer Beliebtheit ist die Verarbeitung als Sauce zu Nudeln und auf der Pizza oder auch als die kulinarische Ikone des modernen Essens: Ketchup.

Dass diese sich ungebrochener Beliebtheit erfreuende Sauce nicht fertig gekauft werden muss, sondern sehr leicht selbst hergestellt werden kann, zeigt das folgende Rezept. Hierbei kann man außerdem bestimmen, welche Geschmacksrichtung das hausgemachte Ketchup haben soll, welche Aromaten zugegeben werden und vor allem wie viel Zucker …
Be’TeAvon und Le Chajim!
Herzlichst Finespitz

Ketchup, einmal selbst gemacht

Zutaten:
500 g fleischige Paradeiser
1 kl. weiße Zwiebel, fein gehackt
2 EL Olivenöl
1 EL brauner Zucker
1 EL Tomatenmark
1 TL Kardamom gemahlen
1 TL Piment
1 TL Fenchel gemahlen
1 kl. Chillischote entkernt, fein gehackt (falls Hot-Ketchup hergestellt wird)
200 ml Wasser
1 EL Aceto Balsamico
2 Stängel Basilikum + Blätter
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Paradeiser beim Ansatz kreuzweise einschneiden, kurz in kochendes Wasser tauchen. Danach lässt sich die Haut sehr leicht entfernen. Früchte halbieren und Kerne entfernen (diese Kerne bilden übrigens, als Samen gewaschen und getrocknet, wieder den Grundstein für die nächste Früchtegeneration). In Würfel schneiden.

Zwiebel mit Zucker in Olivenöl glasig karamellisieren, Paradeiser und Tomatenmark zugeben. Gewürze und evtl. Chilli mitrösten, mit Wasser ablöschen und solange auf kleiner Flamme einkochen, bis eine dickliche Sauce entstanden ist. Aceto Balsamico und Basilikum zugeben, kurz mitkochen.

Mit einem Pürierstab fein pürieren, salzen, pfeffern, auskühlen lassen.
Passt zu allen gebratenen Fleisch- und Fischgerichten, aber auch zu Gemüse, Nudeln oder Reis …

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