Über ihre Emotionen beim Besuch in Auschwitz-Birkenau sowie die tägliche Arbeit gegen die Radikalisierung der Jugend sprach Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek mit Marta S. Halpert.
WINA: Frau Minister, Sie waren Teil der österreichischen Delegation beim „March of the Living“ im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Waren Sie das erste Mal in dieser Gedenkstätte?
Gabriele Heinisch-Hosek: Ja, es war mein erster Besuch in Auschwitz-Birkenau. Auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde durfte ich in meiner jetzigen Funktion als Bildungsministerin Österreich vertreten. Ich halte es für ein sehr schönes Zeichen, dass die Organisation March of the Living (MOL) seit 2001 auch junge Menschen in ihr Konzept einbezieht. In Österreich erfolgt das auf Initiative des Vereins March of Remembrance and Hope (MoRaH), und unsere Jugendlichen nehmen seit 2007 daran teil, insgesamt waren es bisher 3.500. Es war mir ein großes Anliegen, die 400 jungen Menschen, die heuer aus Österreich an dem Gedenkmarsch teilgenommen haben, zu treffen und kennenzulernen. Für die gute Vor- und auch Nachbereitung dieser Schülergruppen existiert seit nunmehr 15 Jahren das Vermittlungsprojekt erinnern.at in unserem Ministerium. Es war für mich etwas ganz Besonderes, nicht nur die Gedenkstätte besuchen zu dürfen, sondern auch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Überlebenden des Holocaust zusammenzutreffen.