In ihrer rumänischen Heimat galt die Pianistin Meira Farkas als Wunderkind, ihre Karriere brachte sie mit Größen wie Leonard Bernstein und Isaac Stern zusammen. Seit 1974 lebt sie in Wien.
Redaktion und Fotografie: Ronnie Niedermeyer
WINA: Diesen Herbst haben Sie ein Konzert in der berühmten Carnegie Hall in New York.
Meira Farkas: Ja, mit demselben Programm wie vor genau fünfzig Jahren! Damals, mit einundzwanzig, spielte ich dort anlässlich des 80. Geburtstages von Arthur Rubinstein. Seitdem ist viel passiert …
Wie haben Sie denn Ihre Liebe zum Klavier entdeckt?
❙ Meine Nachbarin hat mich im Klavierspielen unterrichtet, als ich fünf Jahre alt war. Sie war keine besonders begnadete Lehrerin, was ich aber damals nicht wusste. Erst, als sie mir einmal ein nichtkoscheres Huhn zubereitet hatte, warf mein Vater sie hinaus. Meine nächste Lehrerin hat mich in einer vollkommen anderen Technik unterrichtet, und erst dann wurde mir klar, was das Klavier überhaupt für Möglichkeiten bietet. Bis heute bin ich diesem nichtkoscheren Huhn dankbar, denn erst dadurch konnte ich richtige Fortschritte machen.