Jukebox! Jewbox! Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack und Vinyl – die aktuelle Sonderausstellung im Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems. Eine musikalische Entdeckungsreise. Von Michal Typolt-Meczes
Das hat er sich sicher nicht gedacht. Als der junge deutsche Emigrant Emil Berliner, der 1870 in die USA ausgewandert war und ebenda am 26. September 1887 sein Patent für einen scheibenförmigen Tonträger und ein entsprechendes Abspielgerät einreichte, war die Schallplatte geboren – und das Erleben der Menschen von Ton und Musik für alle Zeiten verändert.
Das Hören war bis dahin ein unwiederbringliches Erleben eines Momentes gewesen, und so mancher hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts daran gearbeitet, diese Töne aufzunehmen, um sie jederzeit wieder abhören zu können.