„Oper als Actionfilm zu inszenieren, macht die Musik kaputt“

Der international erfolgreiche Dirigent Ádám Fischer kehrt immer wieder in seine Geburtsstadt Budapest zurück. Dennoch kritisiert er wortgewaltig die Politik des ungarischen Regierungschefs im Gespräch mit Marta S. Halpert.

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Ádám Fischer. „Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass ich so etwas [Krieg in der Ukraine] noch erlebe.“ © Reinhard Engel

ÁDÁM FISCHER wurde 1949 in Budapest geboren und studierte bei Hans Swarowsky in Wien. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 1978 an der Bayerischen Staatsoper mit einem Fidelio-Dirigat, das er von Karl Böhm übernommen hatte.
An der Wiener Staatsoper debütierte er 1980 mit Otello, an
der Pariser Oper 1984, an der Mailänder Scala 1986, am Royal
Opera House Covent Garden 1989 und an der Metropolitan
Opera in New York 1994. Er war u. a. Generalmusikdirektor
in Freiburg, Kassel, Mannheim und Budapest und feierte mit den Wiener und Berliner Philharmonikern ebenso wie mit dem Chicago Symphony Orchestra große Erfolge auf internationalen Konzertbühnen. 1987 gründete Ádám Fischer die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie als Zeichen der Völkerverständigung und spielte seither mit dem Ensemble u. a. die 104 Symphonien Haydns ein. Seit 1998 ist er Chefdirigent des Danish Chamber Orchestra, seit 2015 Principal Conductor der
Düsseldorfer Symphoniker.

WINA: Gleich nach unserem Gespräch dirigieren Sie hier an der Wiener Staatsoper Josef Haydns Jahreszeiten – aber nicht konzertant, wie man annehmen könnte, sondern für die Choreografie von Martin Schläpfer. Seit wann dirigieren Sie Ballettaufführungen?
Ádám Fischer: Jetzt zum ersten Mal, denn ich bin für Giovanni Antonini, der leider erkrankte, nur fünf Tage vor der Premiere eingesprungen. Da die Ballettabende noch dazu parallel mit meinen geplanten Il Nozze di Figaro-Dirigaten liefen, musste ich doppelt so viel machen, als geplant war. Ich versuchte dem Direktor die Idee auszureden, denn Ballett ist eine ganz neue Sache für mich, das habe ich nie gemacht. Aber während der Arbeit habe ich wirklich neue und interessante Erkenntnisse gewonnen, umso mehr, wenn man so kurz vor einer fertigen Produktion hinein kommt. Denn da gibt es ganz konkrete Vorgaben, die Tänzer proben seit Monaten jeden ihrer Schritte, die Tempi stehen fest, man kann mit der Musik nicht flexibel sein, das Tempo nicht verändern.

Wie haben Sie diese spontane Herausforderung geschafft?
I Vielleicht, indem ich mich offen darauf eingelassen habe. Trotzdem muss man bedenken, dass wir Dirigenten sehr verwöhnt sind: Seit vielen Jahren können wir eigentlich machen, was wir wollen. Im Gegensatz dazu bekommt jeder Orchestermusiker auch Vorgaben vom Stimm- und Konzertmeister. Ich stand aber plötzlich vor der Aufgabe, das Tempo beschleunigen oder verlangsamen zu wollen, um Jubel und Freude auszudrücken, aber das ging in diesem Fall nicht. Daraufhin entdeckte ich andere Methoden, andere Akzente, um Dynamik und Jubel auszudrücken, als ich das gewohnt war. So habe ich neue Erkenntnisse über das Werk gesammelt denn sicherlich hätte ich die Jahreszeiten in einem Konzert nicht so dirigiert wie heute Abend das Ballett an der Wiener Staatsoper.

Wie schwer oder leicht ist es, die Musik dem Tanz anzupassen?
I Für mich war das Problem, dass ich ja nichts vom Tanzen verstehe. Bei den Sängerinnen und Sängern weiß ich genau, wann er oder sie mehr Luft haben müssen, dann ziehe ich es etwas in die Länge, damit er oder sie die Phrase zu Ende singen kann. Oder ich nehme Rücksicht darauf, wenn zum Beispiel Künstler bei Fremdsprachen für die Konsonanten länger brauchen. Das ist unsere Aufgabe, denn wenn der Dirigent richtig dirigiert, singt der Sänger besser. Bei den Tänzern weiß ich das nicht, das habe ich mit dem Ballettdirektor auch besprochen, er meinte aber, das sei kein Problem.

Werden Sie diese Sparte auch weiter verfolgen?
I Ich glaube nicht, weil ich eben von der Technik des Balletts nichts verstehe. Aber ich verstehe viel von Stimmen, daher finde ich es unanständig, Ballett zu dirigieren, wenn man von den Bewegungen nicht so viel versteht, Denn ich finde ja auch einen Operndirigenten schlecht, der nichts von Stimmen versteht, deshalb mache ich das nicht.

 

„Ich glaube nicht, dass er [Orbán] ein Antisemit ist.
Aber als politischer Profi nutzt er stillschweigend die antisemitischen Gefühle, die vorhanden sind.“ 

 

Sie dirigierten zuletzt sechs Abende von Le Nozze di Figaro in einer Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle aus dem Jahr 1977. Regietheater war Ponnelles Sache nicht – trotzdem funktionieren seine Arbeiten heute genauso wie etwa Margarethe Wallmanns Tosca. Wie stehen Sie zum Regietheater und den diversen Adaptionen von Opern?
I Es ist sicher so, dass ich ein Bild von der Oper habe, wie sie sein sollte – aber es hängt jeweils auch vom Stück selbst ab. Im Augenblick bin ich in der Produktion einer Opera seria, bei der ich denke, dass der Weg falsch ist, wie es jetzt gespielt wird. Nehmen wir etwa La clemenza di Tito von Mozart oder Werke von Christoph Willibald Gluck und Alessandro Scarlatti. Das ist eine Gattung, die mit der ersten Oper von Claudio Monteverdi 1607 entstanden ist, eigentlich ein Zwitterwesen, das ist kein Theater. Die Recitativos* sind dazu da, dass die Handlung weitergeht, dazu kommen dann die Arien, das sind reine Konzertnummern, bei denen nichts passiert. Das war auch so konzipiert: Jene, die Theater sehen wollten und die Musik fad fanden, gingen hinaus und umgekehrt.

Und das hat auch funktioniert?
I Ja, ich habe da ein Lieblingsbeispiel: Bei Mozart durften die Arien nie kürzer als 5,5 Minuten sein, denn die jungen Mitglieder der Aristokratie in Mailand waren nur mäßig an der Musik interessiert. Daher hielten sie in dieser Zeit ein Schäferstündchen mit den Ballettmädchen im Hinterzimmer ab. Da sie aber nichts versäumen wollten, mussten sie sich auf die 5,5 Minuten verlassen können. Das eröffnet natürlich ganz neue soziologische Perspektiven über die damalige Zeit (lacht).

In der Staatsoper. Ádám Fischer mit WINA-Autorin Marta S. Halpert © Reinhard Engel

Das heutige Regietheater kümmert sich wenig um den musikalischen Ablauf?
I Daher müssen wir einen Weg finden, um zu zeigen, dass die Aufführung manchmal ein Theater und manchmal ein Konzert ist. Es gibt sehr wenige Regisseure, die das können. Wenn sie eine Oper wie einen Action-Film inszenieren, ist das ungerecht der Musik gegenüber und macht sie kaputt. Immer nur mehr „Action“ ist keine Lösung, daher führt uns diese Art der Modernisierung nicht weiter.

Wo sehen Sie Ansätze zu einer Lösung?
I Die Regisseure sind offensichtlich zu dieser großen Machtfülle gekommen, weil keine neuen Opern entstehen. Das Genre der populären Oper gibt es heute nicht. Unter populär verstehe ich, wenn das Publikum nach dem Opernbesuch eine Arie nachpfeift. Die letzte dieser Art war für mich Nessun dorma aus Puccinis Turandot – und die ist fast 100 Jahre alt. Das heißt, wir müssen immer wieder die gleichen Stücke spielen, und wenn man versucht, mit einer ausgefallenen Inszenierung ein neues Stück aus dem Original zu machen, gelingt das sehr selten. Aber wenn wir nur die Ponnelle-Inszenierungen zeigen würden, kämen die Jungen vielleicht nicht mehr oder die Besucherzahlen gingen zurück, dann wäre wahrscheinlich dieser ganze Opernbetrieb mit den 100 Opernhäusern in Europa nicht mehr zu hal ten. Das ist ganz klar, aber ich will die Oper dirigieren und erleben, deshalb bin ich sehr kritisch.

 

„Leider muss ich meinem Vater Recht geben, der nach der Wende gesagt hat, es wäre eine Illusion zu glauben, dass Ungarn ein ähnlich demokratisches Land werden könnte wie die Schweiz oder Schweden.

 

Haben Sie schon Dirigate zurückgelegt, weil Sie mit der Regie nicht leben konnten?
I Ich versuche das nicht zu machen. Aber es ist schon passiert, dass der Regisseur die Produktion mit mir aufgegeben hat.

Zwischen 9. und 19. Juni 2022 finden in Budapest die von Ihnen 2006 gegründeten Wagner-Tage statt. Unter Ihrer künstlerischen Leitung erlangte dieses Festival internationales Ansehen. Die Wagner-Tage wurden von der New York Times sogar als „Bayreuth an der Donau“ bezeichnet. Was steht dieses Jahr auf dem Programm?
I Wir spielen zweimal den Nibelungen-Ring, denn wir müssen einiges nachholen, was wir in den letzten beiden Pandemie-Jahren nicht machen konnten.

Sie sind seit 2010 ein verlässlicher Kritiker Viktor Orbáns, äußern immer wieder Ihre Sorge über die Entwicklungen in Ungarn. Bereits 2018 forderten Sie in einem Gastbeitrag EUSanktionen gegen das Land, in dem Sie geboren wurden. Orbán hat jüngst seinen vierten Wahlerfolg in Serie eingefahren – und wird seine zynische, menschenverachtende Machtpolitik nicht nur weiterführen, sondern noch ausbauen können. Sie führen als Wohnorte Hamburg, Berlin, aber auch Budapest an. Warum?
I Nun gut, dort ist nicht nur meine Muttersprache beheimatet, viele meiner Freunde leben noch in Budapest, und ich habe auch ein Haus dort. Komischerweise kann ich ihnen sagen, das Fehlen der Muttersprache ist nicht so schlimm wie das Fehlen der Küche!

Die fette Halászlé, die Fischsuppe, gibt es die nur dort?
I Vielleicht. Ich fühle mich dort heimisch, die nächste Generation unserer Familie G-tt sei Dank nicht mehr. Wir haben derzeit sechs verschiedene Sprachen in unserer Familie, unter anderem einen russischen Schwiegersohn und eine halbjapanisch-halbfranzösische Schwiegertochter. Aber im Ernst: Die Gefahr Orbán wird immer größer, weil das System dem russischen sehr ähnelt. Putin kann auch mit 80 Prozent Zustimmung der Bevölkerung rechnen. Hinter beiden stehen die Bewohner der ländlichen Gebiete. Auch der Kampf gegen die Eliten, das sind wir, die Gebildeten, hat den gleichen Stil. Das hat ein Donald Trump auch gemacht, aber er hatte nicht diese Möglichkeiten wie Orbán und Putin. Was man gar nicht sagen darf, aber für viele Russen existiert die Ukraine gar nicht, denn sie halten alle für Russen. Ungarn benimmt sich angesichts der ungarischen Minderheiten in den umliegenden Ländern ähnlich. Das einzige Glück ist, dass Orbán militärisch unterlegen ist und keine Atomwaffen besitzt – aber das System ist ähnlich.

Hat es Sie überrascht, dass es Orbán wieder geschafft hat?
I Nein, weil Orbán den Krieg in der Ukraine sehr geschickt für sich ausgenutzt hat: Mit dem Motto der Nichteinmischung in den Konflikt hat er die Stimmung im Land richtig gedeutet, er weiß einfach, was die Leute hören wollen. Leider muss ich meinem Vater Recht geben, der nach der Wende gesagt hat, es wäre eine Illusion zu glauben, dass Ungarn ein ähnlich demokratisches Land werden könnte wie die Schweiz oder Schweden. Die ungarischen Traditionen sind andere; im Gegensatz zu Tschechien gab es keine demokratische Erfahrung. Mein Vater war überzeugt, dass auch nach 1989 ein rechter Diktator kommen werde, der wüsste, was die Ungarn brauchten. Das Land hatte immer solche Landesväter, Diktatoren wie Admiral Miklós Horthy, den Stalinisten Mátyás Rákosi oder auch János Kádár. Der junge Orbán war zu Beginn seiner Karriere liberal, aber als kluger Politiker hat er früh erkannt, was die Ungarn wollen und brauchen und hat sich darauf eingestellt. Orbán hat die Marktlücke entdeckt.

Viktor Orbán ist es gelungen die jüdische Bevölkerung Ungarns zu spalten, in dem er die „guten Juden“ – also jene, die ihn nicht kritisieren –, finanziell belohnt und die volkskunden „bösen Juden“ nach Bedarf bestraft, in dem er sie – meist von seinen Abhängigen in Partei und Medien – öffentlich attackieren lässt oder die jüdische Leidensgeschichte revisionistisch relativiert. Ist Orbán ein Antisemit?
I Die Spaltung der jüdischen Gemeinde ist insofern normal, als es immer den Gegensatz zwischen den Liberalen und den Rechten gegeben hat. Orbán hat eben entdeckt, dass er mit den konservativen und orthodoxen Juden ein gemeinsames Feindbild hat. Ich glaube nicht, dass er ein Antisemit ist. Aber als politischer Profi nutzt er stillschweigend die antisemitischen Gefühle, die vorhanden sind. Er bedient auch diesen Teil der Wählerschaft.

 

„Die jungen Mitglieder der Aristokratie in Mailand waren nur mäßig an der
Musik interessiert, daher hielten sie in dieser Zeit ein Schäferstündchen mit den Ballettmädchen im Hinterzimmer ab.“

 

Fast dreißig Jahre sind Sie aktives Mitglied des Helsinki-Komitees für Menschenrechte. Seit deren Gründung im Jahr 1976 haben Sie sich für die Verteidigung der Menschenrechte auf der ganzen Welt eingesetzt. Gilt Ihr Motto, „die Welt braucht Dirigenten zur Koordination“, noch? Welche Chancen sehen Sie, den brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden?
I Ich bin Pessimist, weil es eben diesen Dirigenten nicht gibt. Jeder kann sich sein Narrativ basteln: Die Russen werden, solange sie Putin abkaufen, dass es um die Ehre des Vaterlandes geht, alles mitmachen. Solange sie glauben, dass sie den Krieg gegen die Ukraine gewinnen müssen, bedeutet das die totale Vernichtung der anderen Seite. Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass ich so etwas noch erlebe.

Wie sollte man sich Ihrer Meinung nach jetzt gegenüber jenen Künstlern und Künstlerinnen verhalten, die aus ihrer Nähe zu Putin nie ein Geheimnis gemacht und teilweise auch von ihm profitiert haben?
I Gut, ich habe da ein bisschen mehr Verständnis, denn ich kann das von hier aus nicht beurteilen. Ich kann nicht einschätzen, wie viel Vorteile sie davon zu Hause gehabt oder wie viele Nachteile sie dadurch erlitten haben. Aber ich kann mich noch gut an die kommunistische Zeit erinnern, als ich im Ausland aufgetreten bin: Hätte ich irgendetwas gegen mein Land gesagt, wo meine Eltern und meine Familie lebten, dann wäre vieles sicher schwieriger gewesen, als man sich das heute vorstellt. Ich sage nicht, dass ich alles verzeihe, doch ich habe etwas mehr Verständnis. Ich arbeite laufend mit russischen Künstlerinnen und Musikern, die zu ihren Familien nach Hause fahren und nicht über Politik sprechen wollen. Da ich nicht beurteilen kann, was sie sich leisten können oder nicht, muss man ein bisschen vorsichtig sein.

Sie wurden weltweit mit Auszeichnungen und Ehrungen überhäuft, unter anderen erhielten Sie die Gold Medal in the Arts des Kennedy Center Washington. Für Ihren Einsatz für die Menschenrechte erhielten Sie auch den renommierten Wolff-Prize der gleichnamigen Stiftung in Jerusalem. Sie sind damit nach Claudio Abbado und Zubin Mehta der dritte Hans-Swarowsky-Schüler aus Wien, der mit diesem Preis geehrt wurde. Haben Sie je in Israel gearbeitet?
I Ein einziges Mal, und das ist sehr lange her: 1988 habe ich ein Konzert mit dem Israel Philharmonic Orchestra dirigiert, dann haben sie mich wieder eingeladen, nur hat das Engagement wegen des Ersten Golfkriegs nicht stattgefunden. Ich würde sehr gerne wieder in Israel auftreten, aber darum muss sich meine Agentur kümmern.

Waren sie privat in Israel? Haben Sie Familie dort?
I Ja, ich glaube drei Mal als Tourist. Mein Schwiegersohn hat seine Familie in Israel. Unsere Familienmitglieder sind sogenannte „Angeheiratete“ – Hitler hat dazu „Sippschaft“ gesagt.

Bei der Recherche habe ich gelesen, dass Ihre Großeltern in der Shoah ermordet wurden. Aber wie haben Ihre Eltern überlebt?
I Meine Mutter hatte zwar falsche Papiere, musste sich aber trotzdem verstecken. Sie war im 4. Stock in der Deák Ferenc utca und durfte bei den Bombardements nicht in den Keller, sonst wäre sie aufgeflogen. Nur dieses Haus blieb stehen, rundherum war alles zerstört. Mein Vater hatte schon seit 1943 eine falsche Identität und musste auf der Straße sehr vorsichtig sein, damit ihn niemand von früher erkennt.

Was war er von Beruf?
I Er war auch Musiker, Komponist, Dirigent und musikalischer Leiter im Vígszínház, dem zentralen Lustspielhaus in Budapest. Er hat auch wunderbar Klavier gespielt und als Opernübersetzer gearbeitet: Seine Übersetzungen der Zauberflöte und von Don Pasquale werden noch heute gespielt.

Wann hören und sehen wir Sie wieder in Wien, im Konzert oder in der Oper?
I Das weiß auch meine Agentur besser als ich. Etwas weiß ich, und darauf freue ich mich schon sehr: Im Januar 2023 gebe ich ein Gastspiel im Theater an der Wien mit dem Dänischen Kammerorchester, dessen Chef ich seit 25 Jahren bin. Leider werden wir die beste Oper, die Haydn je geschrieben hat, L’anima del filosofo, nur konzertant machen können, weil das Theater renoviert wird und die Produktion in der Ausweichhalle nicht realisiert werden kann.

Sie haben sehr viele Werke von Joseph Haydn eingespielt.
I Ja, aber nur, was er für Eisenstadt geschrieben hat. Für London hat er auch eine Choroper komponiert. In Eisenstadt haben wir zufällig etwas Lustiges entdeckt: Die Kellner, Jäger und Lakaien, die bei den Fürsten Esterházy dienten, hatten in ihrem Arbeitsvertrag die Verpflichtung, im Opernchor mitzusingen. Können Sie sich vorstellen, wie das geklungen hat?


* Das Rezitativ (von italienisch recitare, „vortragen“) ist ein dem Sprechen angenäherter Gesang in Oper, Kantate, Messe oder Oratorium und existiert in verschiedenen Ausprägungen seit ca. 1600. Während des Rezitativs hat der Sänger die Freiheit, den Text rhythmisch frei zu deklamieren.

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