WINA-TIPP
RUBI ISRAELI CUISINE
Gersthofer Straße 30, 1180 Wien
Tgl. 11–23 Uhr
Tel.: +43/(0)676/476 40 97
rubi.restaurant
Der Sturm peitscht den Regen gegen die Fensterscheiben, im Vorgarten schwingen die Pflanzen im Wind. Aber im Inneren des Restaurant Rubi in der Gersthofer Straße 30 herrschen wohlige Wärme, gedämpftes Licht und familiäre Atmosphäre. Schwellenangst der Anrainer vor den unbekannten Gerichten, die sie hier erwarten könnten, herrscht hier keine, im Gegenteil: Schnell werden einige Tische zusammengerückt, damit größere Familien oder Freundesgruppen bequem Platz finden: Nur so kann man mehrere Vorspeisen, Entrees und Hauptspeisen durcheinander kosten und im Endeffekt auch teilen.
„Rubi Israeli Cuisine“ nennt sich das erste authentische israelische Restaurant (nicht koscher) in Gersthof – und der Name wird hier zum Programm: „Unser Chef hat jahrelang in Israel gewohnt und von dort alles nach Wien gebracht, sowohl den unverfälschten Geschmack der Küche wie auch den Koch“, erzählt Geschäftsführer Elvis Paskevicius.
Seit Mitte November 2022 ist das frisch renovierte Lokal – inklusive Schanigarten für 100 Personen – geöffnet, und die Neugierigen und Mutigen werden belohnt: Denn selten bekommt man so einen zarten Sashimi-Thunfisch mit Joghurt, Oliventapenade, Tomatenraspeln und Kräutern serviert.
„Unser Chef hat jahrelang in Israel gewohnt
und von dort alles nach Wien gebracht.“
Elvis Paskevicius
Die israelische Küche mit all ihrer geografischen und gastronomischen Vielfalt lebt hauptsächlich von Gewürzen, Saucen, Pasten und viel Grünem: Damit ist nicht nur das Gemüse an sich gemeint, sondern Petersilie, Koriander, Zatar und vieles andere mehr. Nicht nur leichte und geschmackvolle Salate werden mit vielen frischen Kräutern angemacht, auch die Fisch- und Fleischgerichte. Ein typisches Gericht, das auch die Geschmackskultur des Landes transportiert, ist etwa frisch zubereiteter, cremiger Hummus mit gebratenen Pilzen, Zwiebeln, kernweich gekochtem Ei und Kräutern. Im Rubi ist das ganz selbstverständlich eine Hauptspeise und kostet daher 15,50 €: nicht wirklich günstig, aber jeden Cent wert. Insgesamt ist das Preisniveau für fleischlose Speisen relativ hoch: Burekas mit Spinat, serviert mit Tahini-Paste, einem weichen Ei, geriebenen Tomaten und Essiggurken, gibt es für 5,50 €. Ein Salat mit Tabouli-Karfiol, Labneh, Kräutern und Nüssen kommt auf 14,50 €. Bei den Entrées findet man Karfiol im Eierteig mit Tahini und frischem Koriander um 8,50 € und bei den Appetitthäppchen die traditionellen Labneh-Kugeln in Zatar gerollt um wohlfeile 5,20 € sowie das beste je gegessene Baba Ganouch, die Auberginen-Vorspeise, mit Tahini-Paste, Gewürzen, garniert mit Granatapfelmelasse, um 8,50 €. Der Wolfsbarsch im marokkanischen Stil um 17,50 € war leider schon aus, und über die gebratene Seebarbe im Teigmantel mit AioliSauce um 17 € haben wir uns nicht drüber getraut.
Reichlich Auswahl bietet die Weinkarte: Insgesamt zwölf verschiedene Weine aus Israels Anbaugebieten gibt es entweder glasweise oder in Flaschen: Weißwein von Yarden (Golan Heights Winery) bekommt man von 28 € bis 38 €, Rosé- und Rotwein von 29 € bis 75 €. Österreichische und italienische Qualitätsweine kosten glasweise zwischen 3,50 € bis 7,50 €. Das Service der freundlich-bemühten, aber noch etwas amateurhaften ukrainischen Serviererinnen könnte noch auf das Niveau der Speisen angehoben werden.