Ein Denkmal zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde Deutschkreutz-Zelem entsteht erst jetzt – auf Privatinitiative. Von Marta S. Halpert
Wenn sich ein erfolgreicher Unternehmer einer Event-Agentur zwei Jahre lang darum bemüht, den vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürgern einer ehemals bedeutenden Gemeinde einen Gedenkstein zu errichten, denkt man gleich an familiäre Wurzeln. „Nein, ich habe keinerlei familiäre Bande nach Deutschkreutz oder ins Burgenland“, beteuert Michael Feyer, „aber bei meinen Besuchen war es für mich immer ein großes Ärgernis, dass in dieser ehemals so wichtigen jüdischen Gemeinde nichts mehr an diese Menschen erinnert.“ Mit viel Geduld und großer Akribie machte sich der Goldschmied und frühere Gastronom auf die Spurensuche und brachte die traurige Geschichte einer vergessenen Gemeinde ans Tageslicht. Und nicht nur das: Michael Feyer konzipierte und entwarf das Denkmal, das am 3. Juli 2012 auf der Hauptstraße des Ortes aufgestellt wird. Er führte viele Gespräche mit lokalen Politikern, beschaffte Fördermittel, überwachte die Entstehung des Objekts in den Werkstätten – alles in seiner Freizeit und ehrenamtlich.