Der Holocaust: jüdischen Kindern muss er als Teil ihrer Identität erklärt werden – von klein an, dennoch schonend und ohne zu traumatisieren. Nichtjüdischen Jugendliche gilt es, Toleranz zu vermitteln. Damit es tatsächlich ein „Nie mehr wieder“ gibt. Von Alexia Weiss
Meine Großeltern väterlicherseits waren beide in Auschwitz. Sie haben überlebt. Sie kamen aus Ungarn und sind erst sehr spät, erst 1944, nach Auschwitz transportiert worden.“ Der 15-jährige Richard ist einer der wenigen Schüler dieser sechsten Klasse der Zwi-Perez-Chajes-Schule, dessen Familie direkt vom Holocaust betroffen war. Die Großväter oder Urgroßväter vieler seiner Klassenkolleginnen und -kollegen haben bei der Roten Armee gedient. Dennoch ist auch für sie die Schoa ein wichtiges Thema. „Man kann nicht in Worten ausdrücken, wie es war, damals. Jeder Jude empfindet es anders. Aber jeder Jude empfindet es“, sagt der 15-jährige Kevin. Und ergänzt: „Man soll nicht vergessen.“