Die Geschichte eines armen, weisen Juden zwischen Milchkühen und Töchtern im heiratsfähigen Alter gehört zu den bekanntesten Werken Scholem Alejchems. Von Anita Pollak
Da ist kein Fiedler auf dem Dach, und Wenn ich einmal reich wär wird auch nicht gesungen in Tevjeh der milchiger, dem jiddischen Original von Scholem Alejchem. Anatevka ist dort nur eines der Schtetl im Umkreis von Tewjes Wohnort Bojberik.
„Wenn man hat Töchter, so vergeht das Gelächter“, weiß der Milchmann, denn er hat gleich sieben davon, und sie alle bringen ihm kein Glück. Das wäre, in einem Satz, die inhaltliche Essenz des Episodenromans von Scholem Alejchem, der seinen Titelhelden in acht Geschichten sein Schicksal selbst beklagen lässt, stets verbunden mit der Bitte an sein stummes Gegenüber, doch ja kein Buch daraus zu machen.