Kennen Sie das? Sie wachen mitten in der Nacht auf, und die Sie umgebende Stille wird zur Bedrohung? Ich merke oft erst dann, wie laut es den ganzen Tag für Aug’ und Ohr ist: politisches Geschrei, Kriegsgedonner, Baustellenlärm, Existenzangstgepolter, Bilder von Elend, Tod und Flucht.
Ja, sie haben es gerne laut, schrill und geifernd – die neuen Populisten und Nationalisten allerorts. Die Trumps, Le Pens oder Petrys schreien uns ununterbrochen das einzig Gültige entgegen. Sie haben stets rasche Lösungen für die immer gleichen Probleme – die sie uns mit ihren Drohgebärden als Bedrohungsszenarien entgegen schleudern: Terrorismus, Flüchtlingskrise, Globalisierung und Multikulturalität. Und auch ihre Lösungen lauten gleich martialisch auf allen Kontinenten: Maschendrahtzäune, geschlossene Grenzen, hartes Durchgreifen und – sofern das auch noch durchgeht – Bombenwerfen. Differenzieren, Argumentieren, Nachdenken sind out – Lügen und Sündenböcke sind wieder einmal in. Ihre Argumentationsmittel geben Auskunft über ihre Ziele, denn: Man schreit, wenn man Angst hat und verunsichert ist.