„Wir müssen Stärke zeigen – das ist der einzige Weg“

Der arabisch-israelische Journalist Yoseph Haddad zeigt im WINA-Interview einen Weg auf, wie Israel den Krieg gewinnen und wie ein langfristiger Frieden in der Region erreicht werden könnte. An den Westen appelliert er dabei, zur Kenntnis zu nehmen, dass im Nahen Osten eine andere Mentalität herrscht. Mit den Werten des Westens sei diesem Konflikt nicht beizukommen.

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Foto: Daniel Shaked

In Israel ist der Journalist Yoseph Haddad ein Medienstar. Doch auch in der Diaspora kennen ihn Juden und Jüdinnen weltweit. Er bespielt alle gängigen Social-Media-Plattformen und erreicht damit – neben seiner eigentlichen journalistischen Tätigkeit vor allem für den Kanal i24news – ein Millionenpublikum. Allein auf Facebook folgen ihm mehr als 600.000 Menschen, auf Instagram sind es über 850.000.

Als die Wiener jüdische Gemeinde diesen März zu einem Vortrag von Haddad einlud, war rasch klar: Das Interesse ist so groß, dass die Räumlichkeiten in der Seitenstettengasse nicht ausreichen. Schlussendlich war auch in dem im Palais Berg angemieteten Saal jeder Platz gefüllt, und es gab Standing Ovations für den Gast aus Israel.

In seiner Lecture erzählte Haddad, 1985 in Haifa geboren, über seinen Werdegang als arabischer Israeli aus einer christlich-orthodoxen Familie. Er stellte aber vor allem das gute Zusammenleben von Juden und Arabern in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. In Wien sprach er vor einem sehr homogenen Publikum. In anderen Settings ist er dagegen auch oft mit Anti-Israel-Aktivisten konfrontiert. Ihnen will er vor allem erklären, warum Israel eben kein Apartheid-Staat ist.

Dabei erzählt er, wie er während seines Dienstes in der IDF im Zweiten Libanonkrieg schwer verwundet und von jüdischen Soldaten gerettet wurde. Drei Kilometer weit hätten sie ihn – unter Beschuss – getragen, damit er innerhalb einer Stunde medizinisch versorgt werden konnte, schilderte er auch in Wien. Sein Fuß musste wieder angenäht werden, die Rehabilitation dauerte ein Jahr. Diese Geschichte hat wohl schon den einen oder anderen Israel-Kritiker zum Nachdenken gebracht.

Haddad ist der geborene Entertainer – sein Vortrag in englischer Sprache ist kurzweilig und mitreißend. Die Inhalte haben allerdings mit Unterhaltung wenig zu tun. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen in Wien spielte Haddad ein Video vom 7. Oktober ab – man sah zwei blutüberströmte Buben, deren Mutter in genau den Räumlichkeiten, in denen die Terroristen an diesem einschneidenden Tag gewütet hatten, nacherzählte, was wo passiert war. Auf einer Aufnahme sieht man auch die Angreifer – einer trug die grüne Hamas-Binde, der andere aber eine IDF-Uniform. Tarnen und täuschen, auch so gingen die Terroristen am 7. Oktober vor.

WINA sprach vor dieser Lecture mit Haddad über die aktuelle politische Situation, wie es nun weitergehen kann in Gaza, wie die Hamas zu besiegen ist. Auch da fällt auf: Haddad ist nicht nur ein glühender Botschafter Israels nach außen. Er versucht vor allem immer wieder darauf hinzuweisen, welch wichtige Rolle hier die arabischen Israelis übernehmen könnten. Mit seiner Organisation „Together – Vouch for Each Other“ versucht er, die arabischen Israelis – sie bilden 20 Prozent der israelischen Bevölkerung – durch Bildungs-, soziale und Integrationsaktivitäten noch besser in die Gesellschaft einzubinden und sie so zu animieren, sich freiwillig zum Beispiel zum Dienst in der IDF zu melden, so wie er es einst tat. Das stärke die israelische Identität und das Zugehörigkeitsgefühl, so seine Überzeugung.

 

WINA: „Es wird niemals Frieden geben, weil sie ihre Kinder erziehen, uns zu hassen“, haben Sie kürzlich auf Ihrer Facebook-Seite geschrieben. Und dass der Gedanke, wenn man den Menschen in Gaza Geld und Arbeit gebe, würden sie die Israelis in Ruhe lassen, eine Fehlannahme sei. Was versteht Israel falsch? Und was versteht der Rest der Welt falsch?
Yoseph Haddad: Die Mentalität des Nahen Ostens. Israel ist ein westliches Land mit westlichen Werten, aber wir befinden uns im Nahen Osten. Und unsere Verbündeten im Westen verstehen nicht, dass wir gegen den Nahen Osten kämpfen und nicht gegen den Westen. Müssten wir gegen den Westen kämpfen, würden wir uns in derselben Arena befinden. Aber in unserem Kampf gegen die Hamas, gegen den Islamischen Dschihad, gegen die Hisbollah, gegen die Huthis und die Mullahs im Iran sind wir in einer anderen Arena. Und wenn wir deren Mentalität nicht verstehen, können wir auch nicht gewinnen.

 

Welche Mentalität bräuchte es Ihrer Ansicht nach?
I Ein Beispiel: Ein paar Monate vor dem 7. Oktober infiltrierte die Hisbollah Israel im Norden, sie drang auf israelisches Gebiet ein und stellte ein Zelt auf. Was war die Antwort Israels? Nichts. Man hat versucht, das Problem auf westliche Weise – also mit Diplomatie – zu lösen. Unsere Verbündeten im Westen haben geklatscht und gemeint: gute Arbeit. Ihr seid das reife Land im Nahen Osten! Aber wir haben ja kein Problem mit dem Westen, sondern eines im Nahen Osten. Und dort denkt man sich: Wir sind gerade in israelisches Land eingedrungen, und Israel hat nichts dagegen unternommen. Das bedeutet einerseits, es ist ihnen egal, und damit geben sie zu, dass es ohnehin nicht ihr Land ist. Das bedeutet andererseits, wenn eine nach der Definition Israels terroristische Organisation in ihr Land einfällt, und sie tun nichts, dann haben sie Angst vor dieser Terrororganisation. Es gibt eine Menge Gründe für den 7. Oktober. Einer davon war die Reaktion Israels auf diesen Vorfall. Wenn man diese Mentalität richtig verstehen würde, müsste man in solch einem Fall anders reagieren. Wenn um 19:00 Uhr ein Zelt auf israelischem Boden aufgestellt wird, müssen um 19:10 Uhr vier F-16 drüberfliegen und Bomben abwerfen. Das ist es, was man im Nahen Osten tut, und so müssen wir mit unseren Feinden und den Terroristen umgehen. Das ist die Mentalität des Nahen Ostens. Und nur wenn wir da ein Gleichgewicht schaffen, können wir existieren. Tun wir das nicht, werden wir vernichtet. Was mir hier wichtig ist: Man muss zwischen Terroristen und ihren Unterstützern und den unschuldigen Menschen unterscheiden. Den unschuldigen Menschen, die Frieden wollen, möchte ich die Hand reichen. Aber die Terroristen und ihre Unterstützer muss man vernichten.

 

Foto: Daniel Shaked

Hamas & Co verstehen also nur die Sprache der Waffen?
I Es geht nicht um die Sprache der Waffen. Es geht um die Sprache der Terroristen. Wir müssen Stärke zeigen – das ist der einzige Weg. Denn was ist eben in den letzten Jahren passiert? Wir haben versucht, Ruhe zu kaufen. Aber wir haben sie nicht gekauft. Was wir gekauft haben, ist Zeit, bis sie angreifen. Wir kaufen immer wieder Zeit, in der sie sich auf einen neuen Angriff vorbereiten. Ich bin überzeugt, dass sie bereits einen weiteren 7. Oktober planen.

 

Noch ist allerdings der 7. Oktober 2023 nicht vorbei – immer noch befinden sich Dutzende Geiseln in Gaza, von einem Teil von ihnen gibt es auch Lebenszeichen. Hier drängt allerdings die Zeit, um sie zu retten. Im Moment ist noch nicht klar, in welche Richtung sich der zweite Teil des Waffenstillstandsabkommens und damit auch die Befreiung der noch leben den Geiseln bewegt. Wie kann man die Hamas in der derzeitigen Situation dazu bewegen, die Geiseln freizulassen?
I Hier gibt es einen wichtigen Aspekt: Wissen Sie, ob es einen arabisch-israelischen Vertreter am Verhandlungstisch gibt, der Israel vertritt? Es gibt keinen. Und das ist eines der größten Probleme. Wenn man die Mentalität der Hamas verstehen möchte, soll man doch auf die Ressourcen zurückgreifen, die man hat. Es gibt arabische Israelis in den höchsten Positionen. Und sie verstehen die Mentalität der Hamas und des Nahen Ostens. Darüber hinaus sprechen sie die Sprache von Katar und der Hamas, nämlich Arabisch, es ist ihre Muttersprache. Warum ist da also niemand dabei? Das ist einer der Kritikpunkte an meiner Regierung. Ja, ich verteidige mein Land – aber das bedeutet nicht, dass ich keine Kritik an der Politik meiner Regierung habe. Es geht mir auch darum, dass die Menschen in der westlichen Welt außerhalb Israels verstehen, dass Israel ein jüdischer und demokratischer Staat ist, aber 20 Prozent der Bevölkerung arabische Israelis sind. Ich bin einer von ihnen. Wir sind Teil dieses Landes, und wir litten und leiden unter dem Terrorismus vom 7.Oktober, als die Hamas Juden und Araber tötete und Juden und Araber entführte. Aber auch davor haben wir unter dem palästinensischen Terror gelitten, und wir leiden bis heute unter ihm. Zurück zu Ihrer Ausgangsfrage: Wir haben unsere Feinde militärisch dezimiert. Aber wir haben total versagt in Sachen Verhandlungen und Diplomatie. Da gibt es eine riesige Kluft. Wir haben die Hisbollah im Libanon dezimiert. Hassan Nasrallah wurde begraben, aber eigentlich sucht man immer noch nach Leichenteilen. Schon vor seinem Tod haben wir ihn in durch die Pager-Operation in eine Depression gestürzt. Das hat sein Sohn in einem Interview gesagt. In Syrien gab es eine Revolution wegen der IDF. Wegen uns ist Baschar al-Assad nicht mehr an der Macht. Jahre lang wurden in Syrien übrigens Menschenrechtsverletzungen begangen – aber kein Wort von der UNO dazu. Auch das entlarvt die Heuchelei der UNO gegenüber Israel. Wir haben aber auch das iranische Regime gedemütigt, indem wir den Hamas-Chef Ismail Haniyya in Teheran getötet haben. Und wir haben den Jemen bombardiert. Ich habe gelesen, was die arabische Welt über Israel sagt: Sie ist beeindruckt von der Stärke der IDF. Aber eben nicht von unserer Diplomatie.

 

Was ist aber nun Ihr Schluss daraus? Kann die Hamas besiegt werden, und wenn ja, wie?
I Ein Grund, warum Israel die Hamas bisher nicht eliminiert hat, ist der Westen. Der Westen hat das israelische Volk im Stich gelassen und das Narrativ einer Terrororganisation übernommen. Und das hat auch damit zu tun, dass Einwanderer aus dem Nahen Osten – und ich spreche hier nicht von allen, aber bei Millionen Einwanderern reichen zehn Prozent Radikale – nach Europa geflohen sind, um hier ein besseres Leben zu haben, aber gleichzeitig die Werte des Westens missbrauchen, um genau gegen diese Werte vorzugehen. Ich habe mich in Demonstrationen in verschiedenen Städten Europas gemischt – und wenn man nicht in der Landessprache oder auf Englisch mit den Demonstranten von Pro-Palästina-Demos spricht, sondern auf Arabisch, dann hört man das. Die Regierungen stecken allerdings wie ein Vogel Strauß ihren Kopf in den Sand und hoffen, dass die Gefahr vorbeigeht. Nur: Wenn man den Kopf in den Sand steckt, macht man es den Terroristen noch leichter, ihn abzuschlagen.

 

Was sollten die westlichen Regierungen tun?
I Sie sollten Israel sofort unterstützen. Wenn es um humanitäre Hilfe geht, müssen wir verstehen, dass diese humanitäre Hilfe an die Hamas geht. Ich bin in Kontakt mit Menschen in Gaza. Sie erzählen: Die Hamas nimmt die gesamte humanitäre Hilfe entgegen. Zuerst füllt sie damit ihre Lagerhäuser für ihre Terroristen, um diese zu ernähren und ihre Macht und Stärke aufrechtzuerhalten. Den Rest verkauft sie auf dem Markt für das Zehnfache. Und mit diesem Geld kauft sie Waffen oder stellt Waffen her, um uns zu bekämpfen. Wenn wir also die Hamas unter Druck setzen möchten, müssen wir sicherstellen, dass die humanitäre Hilfe gestoppt wird – und vor allem, dass sie nicht an die Hamas geht. Und natürlich ist die UNRWA dabei nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Mitarbeiter der UNRWA sind teils auch Teil der Hamas.

Foto: Daniel Shaked

Die Zivilbevölkerung in Gaza braucht aber Unterstützung.
I Wissen Sie, wie die ersten Geiselfreilassungen im November 2023 gelungen sind? Damals war der Stiefel der IDF quasi nur mehr einen Zentimeter vom Hals der Hamas entfernt. Damals wurde die humanitäre Hilfe weitgehend eingestellt. Das hatte zur Folge, dass viele Palästinenser auf die Straße gingen und demonstrierten. Damals wurde ich im Fernsehen gefragt, ob diese Demonstrationen größer werden könnten. Ich sagte: Nur, wenn wir mehr Druck auf die Hamas ausüben. Solange die Bevölkerung glaubt, die Hamas sei weiter stark, entsteht keine Bewegung gegen die Hamas. Deshalb wäre es wichtig, die humanitäre Hilfe einzustellen und es so Israel zu ermöglichen, die Hamas zu besiegen.

 

Wie kann die nahe Zukunft in Gaza nach der Beendigung dieses Krieges aussehen, falls es gelingt, die Hamas zu besiegen?
I Sie muss besiegt werden. Es gibt keine andere Option. Wie kann es dann in Gaza weitergehen? Der Gazastreifen ist in Stämme aufgeteilt. Und jedes Oberhaupt eines Stammes ist für tausende Menschen verantwortlich, und diese hören auf dieses Stammesoberhaupt. Sobald die Hamas eliminiert ist, kann man direkt mit ihnen sprechen und eine Art Einheit schaffen, indem wir ihnen sagen: Ihr habt zwei Möglichkeiten – entweder ihr bekämpft Israel oder ihr koexistiert mit Israel, schließt Frieden und erkennt Israel als ein Land neben euch an. Und wenn sie sich entscheiden, uns zu bekämpfen, werden wir sie so lange bekämpfen, bis jemand sagt, wir geben auf, wir wollen Frieden. Ich denke, das wäre die beste Option – nur leider habe ich sie noch nicht auf dem Tisch gesehen. Aber ich bin kein Politiker. Als Donald Trump übrigens von der Umsiedlung der Menschen aus Gaza sprach, war der Aufschrei groß. Wenn man aber mit den Menschen selbst spricht, dann sagen 50 bis 60 Prozent, wenn man die Grenze öffnet, würden sie Gaza verlassen.

 

„Ich verteidige mein Land –
aber das bedeutet nicht, dass
ich keine Kritik an der Politik
meiner Regierung habe.“
Yoseph Haddad

 

Wohin würden Sie dann gehen wollen? Nach Ägypten? Nach Jordanien?
I Nach dem, was ich auch in den Sozialen Medien sehe, wollen sie nach Europa gehen. Ich schlage Irland vor! Irland liebt sie! Nehmt Sie bitte! Aber zurück zu vernünftigen Lösungen: Wenn wir mit Saudi-Arabien Frieden schließen, wäre das wie ein Dominoeffekt. Weitere arabische Länder würden sich anschließen. Nur Katar soll da nicht dabei sein. Katar ist ein Terrorstaat – man darf sich da nicht täuschen lassen.

 

Katar ist aber in den aktuellen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges und der Freilassung der noch festgehaltenen Geiseln ein Hauptakteur.
I Weil wir dumm sind. Und das hat wieder mit dem Mangel an Verständnis für die Mentalität und die Geopolitik des Nahen Ostens zu tun. Katar finanziert die Hamas. Und Katar finanziert Al Jazeera, das Sprachrohr der Hamas.

 

Israel sollte also hier stattdessen auf Saudi-Arabien setzen.
I  Saudi-Arabien ist der Schlüssel.

 

Ägypten hat kürzlich einen Wiederaufbauplan für Gaza vorgelegt. Darin steht allerdings nicht, wer dann die Kontrolle in Gaza haben soll.
I Ich will, dass weder die EU noch die USA noch ein arabisches Land sich einmischt. Das ist unser Konflikt, unser Kampf. Und ich denke, wir können ihn lösen, weil auch wir es sind, die ihn leben. Was dazu aber auch nötig ist: dass wir, die arabischen Israelis, aus der Opferrolle herauskommen. Wir alle müssen unserer Verantwortung für das Land Israel nachkommen. Wenn wir immer nur sagen, wir wollen nicht Teil der Regierungskoalition sein, schaltet man sich selbst aus. In Israel leben zwei Millionen arabische Israelis, sie sind Muslime, Christen, Drusen. Ich bin überzeugt, dass man mit ihrer Hilfe zu einer guten Lösung kommen kann.

 

Die Zwei-Staaten-Lösung sehen Sie aber als gescheitert an?
I Warum wird immer Israel das gefragt? Diese Frage sollte man den Palästinensern stellen. Israel hat immer wieder bewiesen, dass es bereit ist, eine ZweiStaaten-Lösung anzustreben. Aber die Palästinenser haben immer wieder abgelehnt. Warum? Weil sie das ganze Land für sich wollen – from the river to the sea. Wir müssen daher die Palästinenser als erstes dazu bringen anzuerkennen, dass Israel ein Teil des Nahen Ostens ist. Im Moment ist es so, dass die Menschen in Gaza, auch jene, die nicht Teil der Hamas sind, diese Mentalität, die Israel zerstören möchte, teilen. Warum? Weil sie in den Schulen der UNRWA dazu erzogen werden, Israelis zu töten, Juden zu töten. Und glauben Sie nicht, dass ich als Araber davon ausgeschlossen bin. Als jemand, der sich für Israel einsetzt, werden sie mir sogar eher eine Kugel in den Kopf jagen als einem Juden, denn ein arabischer Kollaborateur des Zionismus zu sein, ist für sie noch viel schlimmer, als Jude zu sein. Man muss die Menschen daher erziehen. Es geht um Bildung.

 

„Arabische Israelis sollten diesen Prozess leiten und überwachen. Uns können sie nicht über den Tisch ziehen. Wir kennen sie, und wir kennen jeden Trick.“

 

In Österreich und Deutschland gab es nach Ende des NSTerrorregimes 1945 Maßnahmen zur Entnazifizierung. Die von Ihnen angesprochene Bildung könnte also so etwas wie eine Enthamasifizierung sein. Wie stellen Sie sich das konkret vor?
I Mit Zwang.

 

Was verstehen Sie unter Zwang in diesem Zusammenhang?
I  Es ist ganz einfach: Wir werden nicht aufhören, bis wir die Hamas eliminiert haben. Danach geben wir den Palästinensern zwei Möglichkeiten: Entweder ihr ändert das Bildungssystem, oder wir werden die ganze Zeit Krieg führen. Und wenn wir die ganze Zeit im Krieg sind, werdet ihr leiden, also ändert euer Bildungssystem. Sehen Sie sich die Vereinigten Arabischen Emirate an. Vor der Unterzeichnung des Abraham-Abkommens 2020 haben viele Menschen dort den Holocaust geleugnet. Heute wird der Holocaust in den Schulen gelehrt. Warum ist das nun möglich? Weil es die Führer so für den Rest des Volkes beschlossen haben. So funktioniert der Nahe Osten. Wenn man diese Entscheidung dem Volk überlassen hätte, hätten sie dem wohl nicht zugestimmt. Aber jetzt akzeptieren sie es, sie werden aufgeklärt und lernen. Das müssen wir auch in Gaza erreichen.

 

Wer sollte das umsetzen?
I Das müssen wir machen. Arabische Israelis sollten diesen Prozess leiten und überwachen. Uns können sie nicht über den Tisch ziehen. Wir kennen sie, und wir kennen jeden Trick. Und wir müssten auch dafür sorgen, dass es Konsequenzen gibt, wenn diese Bildungsarbeit nicht umgesetzt wird.

 

Der Westen soll also durch einen Stopp der Hilfslieferungen Israel ermöglichen, die Hamas zu besiegen. Die Stammesoberhäupter sollen als Verbündete gewonnen werden, um eine Akzeptanz Israels zu erreichen, und durch eine Bildungsoffensive soll die Indoktrinierung durch die Hamas überwunden werden. Und all das könnte Israel allein schaffen?
I Davon bin ich überzeugt.

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