Der frühere Bundeskanzler Franz Vranitzky bleibt dem Iran gegenüber skeptisch, kritisiert die europäische Uneinigkeit in wichtigen Bereichen und warnt im Gespräch mit Marta S. Halpert vor dem Kleinreden des Antisemitismus.
WINA: Wenn Sie sich die Weltlage heute anschauen, wären Sie noch gerne in einer politischen Funktion?
Franz Vranitzky: Nein, weil meine Zeit abgelaufen ist. Der Eifer, den man für eine politische Funktion hat, darf sich ja nicht danach richten, wie die Problemlage ist. Denn das würde dazu führen, dass man Politiker nur dann gewinnt, wenn die Sonne scheint – und das ist nicht so häufig.