Jüdisches Leben in Erdoğans Türkei – eine schwierige Gratwanderung. Von Marta S. Halpert
Es war die Sensation im Dezember 2015 und in der 92-jährigen Geschichte der türkischen Republik: Der Präsident der Jüdischen Gemeinden in der Türkei, Ishak Ibrahimzadeh, der Oberrabbiner İzak Haleva und mehrere Honoratioren zündeten Chanukka-Kerzen auf einem öffentlichen Platz in Beşiktaş, einem Stadtteil von Istanbul. Dessen Bezirksbürgermeister Murat Hazinedar sorgte für eine weitere Erstmaligkeit: In der Synagoge Neve Shalom vollzog er für ein jüdisches Brautpaar die zivile Trauung, kurz davor hatte ebendort die Hochzeitszeremonie mit Rabbiner und Chuppa stattgefunden.