FRIEDEN VORSTELLEN

Es gibt für alles ein erstes Mal – aber auch ein letztes. In diesem Monat spricht die Schauspielerin Gerti Drassl über starke Frauen, nämlich über eine eindrucksvolle Schauspielerin, eine virtuose Musikerin und eine kluge Tochter.

1903
© Volker Schmidt

So wandelbar wie Schauspielerin Gerti Drassl sind wenige: Die gebürtige Südtirolerin spielte als Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt, u. a. die Ursula in Horváths Niemand. Sie übernahm die Hauptrolle im Spielfilm Persona Non Grata, der auf der Geschichte der Exskirennläuferin Nicola Werdenigg basiert. Als patente Hausfrau Maria Schneider erlangte sie in der TV-Serie Vorstadtweiber große Bekanntheit. Als verbitterte Waldviertlerin brillierte sie jüngst in der Romanverfilmung Wald. Gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und Ethel Merhaut lädt die Nestroyund Romy-Preisträgerin nun zum literarisch-musikalischen Abend ein. Anlässlich des anstehenden Weltfrauentags sollen drei Pionierinnen der Vorkriegszeit ins Rampenlicht gerückt werden. Gerti Drassl liest ausgewählte Texte von Vicki Baum, Else Lasker-Schüler und Else Feldmann. Ethel Merhaut, ausgewiesene Kennerin der Musik der 1930er-Jahre, ergänzt diese musikalisch mit ihrem Trio. 5. März, 19:30 Uhr, Wiener Konzerthaus.
konzerthaus.at

 

Das letzte Mal,
dass mir eine Frau imponiert hat, war
als Sandra Hüller während ihrer Dankesrede beim Europäischen Filmpreis alle Anwesenden darum gebeten hat, sich gemeinsam in Stille Frieden vorzustellen.

Das letzte Mal, dass ich das Werk einer Künstlerin für mich entdeckt habe, war
als ich mit Sheng-Fang Chiu eine Lesung machen durfte. Sie ist eine herausragende junge Musikerin.

Das letzte Mal, dass ich einen klugen Ratschlag von einer Frau bekommen habe, war
als meine Tochter zu mir gesagt hat: „Tu doch mal das Handy aus deiner Hand.“

Das letzte Mal, dass eine Frau etwas besser konnte als ihre männlichen Mitmenschen, war
Da dies eher ein typisch männlicher Wettbewerbsgedanke ist, fällt es mir schwer, darauf eine Antwort zu finden.

Das letzte Mal, dass ich mir wünschte, ein Mann zu sein, war
eigentlich noch nie.

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