Die Kampagne Captured, die sich wie viele andere Initiativen für die Rückkehr der israelischen Geiseln einsetzt, wurde von der Fotografin Sharon Derhy ins Leben gerufen, der Schwiegertochter von Chaim Peri, der am 7. Oktober von der Hamas aus seinem Haus in Israel brutal entführt wurde.
Auslöser für dieses Projekt war ein Besuch von Derhys Ehemann Lior im Haus seines Vaters im Kibbutz Nir-Oz und die Erinnerung an ein Foto, das er dort ein Jahr zuvor aufgenommen hatte.
Das Foto zeigt ihn und seinen Vater vor der Tür des Hauses, wie sie in entspannter Atmosphäre die Wochenendzeitungen lesen. Lior stellte das Foto nach, nun ohne seinen Vater und mit den Folgen des Massakers vom 7. Oktober. Er schickte das nachgestellte Foto an Derhy, der die beiden Bilder nebeneinander stellte, mit der Bildunterschrift „Waiting“ versah und auf Facebook hochlud. Die überwältigende Reaktion auf die Fotos machte ihr klar, dass dies die starke Kampagne sein könnte, die sie gesucht hatte, und die die Betrachter sofort mit der Dringlichkeit verband, die Geiseln nach Hause zu bringen.
Derhy arbeitete mit dem Forum für Geiseln und vermisste Familien zusammen, um weitere Familienalben mit vermissten Geiseln nachzustellen. Die Originalfotos und die rekonstruierten Fotos, die Seite an Seite gezeigt werden, veranschaulichen die Leere in den Herzen der Familien, ihre Sorgen und ihren unerträglichen Schmerz, während sie auf die Rückkehr ihrer Angehörigen warten.
„Captured“ ist ein kraftvolles Zeichen des Verlustes und läßt den Schmerz der Familien in der Abwesenheit ihrer Lieben auf den Fotos widerhallen, während es den Betrachter dazu zwingt, das Bild zu vervollständigen, die Harmonie wiederherzustellen und so die Familie wieder zu vereinen.
„Mit diesen Geschichten wollen wir auf die menschlichen Kosten der schrecklichen Ereignisse vom 7. Oktober aufmerksam machen.“
Die Ausstellung am Rabensteig ist bis Ende Juni zu sehen.
(Fotos: IKG/Schmidl)