Die „gelungene“ orchestrierte Vertreibung. Von Marta S. Halpert
Dieses unterwürfige Schreiben richtete Armin Tyroler nach 42-jähriger Dienstzeit als Oboist bei den Wiener Philharmonikern und der Staatsoper an deren Direktor Erwin Kerber. Der vielfach ausgezeichnete Musiker wurde 1873 in Turócz-Szent-Márton/Ungarn geboren und hatte bereits mit 13 Jahren mit seiner Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien begonnen. Am 1. Jänner 1937 wurde er pensioniert. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurden die Bezüge der jüdischen Musiker dramatisch gekürzt, und wenige Monate vor dem drohenden Umzug in eine „jüdische Sammelwohnung“ sandte Tyroler seinen „Hilferuf“.