Im Farbrausch

Für alles gibt es ein erstes Mal – aber auch ein letztes. In diesem Monat erzählt uns die Inhaberin vom Museumsshop GOTTFRIED & SÖHNE über unbezahlbare Geschenke und was sich unter ihrem Bett nicht bewegt.

1801
© Gottfried & Söhne

Von ihrem Urgroßvater, einem jüdischen Tuchhändler, hat Elisabeth M. Gottfried nicht nur den Nachnamen geerbt, sondern wohl auch die Freude an schön gestalteten Dingen. Kein Wunder also, dass es die studierte Kunsthistorikerin nach Stationen im Restaurierungsgewerbe und als Chefredakteurin von EIKON, der internationalen Zeitschrift für Fotografie und Medienkunst, letztlich in den freundlichen Warenhaussalon im Jüdischen Museum zog. Seit knapp drei Jahren betreibt die Wienerin hier ihren Concept Store für israelisches Design aus der ganzen Welt, der zugleich aber – sobald es Corona zulässt – auch wieder ein offener Ort der Begegnung sein soll.
GOTTFRIED & SÖHNE, 1., Dorotheergasse 11, Tel.: 01/512 28 51
gottfriedundsoehne.com

 

Das letzte Mal,

dass ich am liebsten etwas aus meinem Shop selbst behalten hätte, war …
als ich für Pessach bei Adama, meiner Lieblingskeramikmanufaktur in Israel, eine Bestellung an Sedertellern aufgegeben hatte. Ich entdeckte eine neue Serie von Espressotassen: stapelbar, multifunktional und in zahlreichen Farben. Eine erste Auswahl habe ich gleich mitbestellt. Sie sind wundervoll!
Man will sie einfach alle haben!

Das letzte Mal, dass ich einen Fehlkauf getätigt habe, war …
Anfang des Jahres. Es war Lockdown, draußen war es eisig, die Fitnesscenter geschlossen. Hochmotiviert bestellte ich einen Ministepper. Klein und kompakt, sodass man ihn praktisch unter dem Bett verstauen kann. Dort steht er nun seitdem, unbewegt. So wie ich.

Das letzte Mal, dass ich etwas geschenkt bekommen habe, was man nicht kaufen kann, war …
zu meinem letzten Geburtstag ein selbstgeschriebener Song meines neunjährigen
Sohnes mit dem Titel I love Mom.

Das letzte Mal, dass ich einen kleinen Kaufrausch hatte, war …
als mir träumte, mein Geschäft wäre leergekauft und ich müsse dringend alles und noch viel mehr nachbestellen. Ich fuhr – im Traum – nach Israel, London und Paris und bestellte in großen Mengen die schönsten Dinge der lässigsten Designer*innen. Ich erinnere mich an das Gefühl eines überwältigenden Farbenrausches, in den ich mein Geschäft hüllen wollte…

Das letzte Mal, dass ich jemandem eine gute Idee von mir verkaufen konnte,
war …

beim Nachdenken darüber, wie man wieder gut aus der aktuellen wirtschaftlichen Krise kommt, wie man Sehnsüchte stillt, die die Krise motiviert, und mit wem man ideal kooperieren kann. Nach einem zehnminütigen Gespräch war alles geklärt. Das Ergebnis erwartet Sie im September bei GOTTFRIED & SÖHNE.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here