WINA: Wie kam es zur Idee der Veranstaltung?
Berta Pixner: Wir haben so etwas schon vor 20 Jahren gemacht und hatten nun die Idee, das zu wiederholen. Die Frauenkommission, die ich vor 25 Jahren ins Leben gerufen habe, sieht ihre Aufgabe ja darin, jüdische Frauen zu stärken, zu fördern, Projekte auszuarbeiten, Initiativen speziell für Frauen zu ergreifen. Z.B. haben wir vor 15 Jahren gemeinsam mit ESRA auch den Seniorinnen-Klub, den Klub Schelanu, gegründet, der sich auch auf Männer erweitert hat, um ein Angebot für Begegnungsmöglichkeiten, für gemeinsame Aktivitäten im Alter zu schaffen. Jetzt wollten wir wieder einmal zeigen, was jüdische Frauen alles anbieten, bewirken, und sie auch vernetzen, denn es gibt sehr, sehr viele Angebote, aber untereinander kennen wir uns zum Teil gar nicht.
Es gibt ja bereits seit vielen Jahren das Jüdische Frauennetzwerk, was ist jetzt anders?
I Das war auch eine Initiative der Frauenkommission, war aber vor allem für berufstätige Frauen gedacht, um einander zu stützen, zu fördern, wie es auch Seilschaften bei den Männern machen. Vor der Pandemie hatten wir monatliche Netzwerkveranstaltungen mit Referentinnen, danach hat Norli Lappin angeboten, es gemeinsam mit Bet Debora wiederzubeleben, sie ist jetzt auch die Ansprechpartnerin.
Der kleinste gemeinsame Nenner aller präsentierten Gruppierungen ist jüdisch und weiblich. Sie sind im Wesentlichen auf Österreich fokussiert, außer vielleicht WIZO. die auf Israel ausgerichtet ist. Was sind die gemeinsamen Ziele?
I Projekte und Initiativen von jüdischen Frauen für jüdische Frauen, wobei einige auch Kindern und Männern zugutekommen. Manche gibt es schon sehr lange, andere wie WOW, Women of the World, sind relativ neu; doch auch bei den älteren gibt es immer wieder Weiterentwicklungen.
Wie sich gezeigt hat, ist das Spektrum ideologisch sehr breit gefächert, von orthodox bis säkular, mehr oder weniger zionistisch, gibt es da irgendwelche Grenzen?
I Für die Frauenkommission war es ganz wichtig, dass alle kommen können und dass es auch eine Vernetzung zwischen den einzelnen Ethnien und religiösen bzw. säkularen Ausrichtungen gibt, weil ja schon die Tendenz besteht, dass jede:r nur für sich etwas macht. Als wir im Vorfeld die Frauen für die gemeinsame Veranstaltung angesprochen haben, waren jedenfalls alle sehr begeistert.
In manchen speziell orthodoxen Communitys spielen die Männer in der Familie eine besondere Rolle. Wie stehen die Männer generell zu diesen weiblichen Initiativen?
I Die meisten orthodoxen Angebote sind ja nicht feministisch, sondern unterstützend, helfend, und dagegen haben die Männer sicher nichts. Zum Beispiel unterstützt auch Rabbiner Frenkel im Kultusvorstand Fraueninitiativen, er war sogar einmal in der Frauenkommission, die nicht immer nur weiblich besetzt ist.
Muss man sich in Zeiten von Social Media überhaupt noch treffen?
I Social Media sind eine Unterstützung, aber persönliche Treffen sind etwas gänzlich anderes, und die meisten Angebote sind auch darauf ausgerichtet.
ANSPRECHPARTNERINNEN & ORGANISATIONEN
Norli Lappin-Eppel
JFNW Jüdisches Frauennetzwerk Wien
eleonore.lappin@chello.at
Bet Debora, JFNW
info@bet-debora.at
Verena Niklas-Binder
JBBZ Berufsqualifizierung für Frauen
jbbz.at T. +43/(0)1/33 10 6
Gabriela Klusoff
ESRA: Frauen-und Müttergesundheit Or Lechaim
office@esra.at
T. +43/(0)1/21 49 014
Alissa Nashon
Jewish Women Austria
alissa.sch@gmail.com
Naomi Vorhand
Binah
naomi@vorhand.com
Shoshana Duizend-Jensen
Tempelvorstand
duizend1@gmail.com
Tania Liska
Bikur Cholim
mimigrussgott@gmail.com
Marina Jonathanov
Schifra und Pura
T. +43/(0)676/84 33 70 204
Petra Winkelbauer-Ackermann
WIZO
office@wizoaustria.at
Zafira Davidov
Bnot Hashem
T. +43/(0)676/84 33 75 201
Shterna Gruzman
Women of the World, WOW Vienna
wow-vienna.com
wowcentervienna@gmail.com
Instagram: wow.center
Edla Biderman
Chabad
bidermaned@gmail.com
Rachel Katanov-Rotstain
Bet Chana, Jewish Women Club
office2@bethalevi.org