Eine offene Klinik in Jaffa kümmert sich um die ärztliche Behandlung von Asylbewerbern und illegalen Migranten. Die meisten sind Muslime und kommen aus Eritrea und dem Sudan. Mit ihnen kommen auch traumatische Fluchterfahrungen in Folterlagern im Sinai ins Land. Von Gisela Dachs
Kurz vor Pessach hatten sie, die muslimischen Asylwerber in Israel, nur einen Kilometer weit weg von der ägyptischen Grenze, einen Vor-Seder-Abend gefeiert. Draußen im Wüstensand und unter gleißender Sonne, ohne Alkohol, im Flüchtlingslager Holot. Die Veranstalter – die „Rabbiner für Menschenrechte“ gemeinsam mit rund hundert Freiwilligen – hatten Passagen der Hagadah abgewandelt, um sie den Umständen anzupassen. Ihre Gäste stammten vor allem aus Eritrea und dem Sudan.