Obwohl er die NS-Zeit als Kind selbst erlebte, steht das Leben von Thomas Frankl ganz in der Erinnerung an den Vater Adolf Frankl, der Auschwitz überlebte und bis zu seinem Tod an Angstzuständen litt. Bis heute führt der Sohn Interessierte durch das Art Forum am Judenplatz, in dem er die Holocaust-Bilder seines Vaters ausstellt. Von Alexia Weiss
Thomas Frankl hat die Handtasche der Mutter aus der NS-Zeit aufgehoben, eine Zündholzschachtel, ein Stückchen hartes Brot aus der Lagerzeit des Vaters in Auschwitz-Birkenau, das inzwischen Jahrzehnte überdauert hat, den Stern, den Juden damals tragen mussten. Der Vater kehrte nach seiner Befreiung nach Bratislava zurück, wo seine Frau und seine beiden Kinder bereits auf ihn warteten. Doch er war nicht mehr der Alte. Die Traumata sollten bis zu seinem Lebensende einen ängstlichen Mann aus ihm machen, der nachts von Albträumen geplagt wurde. Er sprach nicht viel über seine Erlebnisse in Auschwitz. Doch er brachte das Grauen auf Leinwand und hinterließ schließlich 250 Gemälde und weit mehr als 1.000 Zeichnungen und Skizzen.