Spanien in der City

Unter die lebendigen iberischen und lateinamerikanischen Gäste des Tapas-Lokals Lola dürfen sich ruhig auch mehr Wienerinnen und Wiener wagen.

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©Reinhard Engel

wina- TIPP
LOLA − Spanisches TapasRestaurant
Gonzagagasse 14, 1010 Wien
Mo.− Fr., 17.30−23 Uhr
+43/(0)1 532 30 71
reservierung@lolatapas.at
lolatapas.at

„Wollen Sie teilen?“ Es ist die erste Frage des freundlichen Spaniers beim Tisch, der sich dann als Geschäftsführer Sanchez Maldonado herausstellt. Gerne, denn es ist wohl die beste Art, im Lola das vielfältige Angebot zu genießen: Jeder Gast bekommt einen mittelgroßen Teller, die Speisen werden in schneller Reihenfolge in der Tischmitte eingestellt.
„Wir stammen aus allen Regionen Spaniens“, erklärt Maldonado auf die Frage nach der Spezialisierung der Küche. „Deshalb finden sich bei uns auch Gerichte aus den unterschiedlichsten Gegenden des Landes.“ Tapas sind hier nicht die – oft mayonnaiselastigen – Minibrötchen, wie man sie etwa in den Pintxo-Bars des Baskenlandes findet. Diese bestellt der Gast dort an der Theke, nimmt sie meist gleich selbst vor Ort zu sich und nippt dazu sein kleines Bier vom Fass oder sein Glas Rotwein, eigentlich schon wieder auf dem Absprung ins nächst Lokal.

„Wir stammen aus allen Regionen Spaniens.
Deshalb finden sich bei uns auch Gerichte aus den unterschiedlichsten Gegenden des Landes.“

Im Lola geht es gemütlicher zu. Hier wird am Tisch serviert, und Küchenchef Francisco Medina bietet kreative Raciones an, also Portionen kalter und warmer Gerichte. Diese sind etwas kleiner als unsere mitteleuropäischen Hauptspeisen, aber deutlich größer als bloße Häppchen. Die ideale Lösung ist also das gemeinsame Mahl. „Wir wollten hier in Wien ein typisch spanisches Tapas-Lokal aufmachen“, erinnert Maldonado an die Anfänge vor mehr als fünf Jahren. „Und nach wie vor importieren wir einen Teil der Lebensmittel und Weine selbst, da man nicht alles in Österreich bekommen kann.“ Das Restaurant im ehemaligen Textilviertel im Ersten Bezirk besteht aus einem einzigen Raum, auf einer Seite von einem riesigen Spiegel dominiert, am anderen von einer Bar mit typisch spanischen Keramikfliesen. „Es ist auch von einem spanischen Architekten geplant worden“, so der Geschäftsführer. „Seine Anregungen hat er aus dem Stil der 1920er-Jahre genommen.“

Teilen und genießen gehört zum festen Genusspogramm des Lola. © Reinhard Engel

Ganz frisch sind hingegen die – nicht koscheren – Speiseangebote. Es beginnt zum Aperitif mit dem Klassiker Pan con Tomate, dünnem Toastbrot mit Paradeisfruchtfleisch und Olivenöl darauf. Dann kommen schon die Pimientos de Padrón, mittelscharfe gebratene Pfefferoni mit ganz dünner Haut, gewälzt in Meersalz (€ 7,50). Fischig kann man mit gegrilltem Tosta de Salmón fortfahren, Lachs auf Toast mit Avocadocreme (€ 9,50), oder mit einer Mojama de atún, einem Carpaccio von geräuchertem Tunfisch, Olivenöl und Mandeln, dazu ein süßes Fruchtchutney (€ 9,80). Wer vegetarisch weitermachen will, mag sich eventuell für eine Torrecita de queso de cabra entscheiden, einen kleinen Turm aus Ziegenkäse mit gegrillten Melanzani und „balsámico de chocolate“ (€ 11,90). Als warme Hauptspeise gibt es Lomos de dorada, gegrillte Goldbrassenfilets auf einer Paprikasoße (€ 23,90).
Für die Desserts sollte man sich etwas Platz lassen. Crema Catalana, die spanische Version der Crème brûlée, eine Art Pudding mit geflammtem Karamelldeckel (€ 5,50), oder eine Schokocrêpe (€ 5,50) sollten sich noch ausgehen.
Und es gibt ein umfassendes, seriös kalkuliertes Weinangebot, das seinerseits aus den unterschiedlichsten Regionen Spaniens kommt.

Paprikasch

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