„Unser Hummus ist das gelbe Erbsenpüree aus Santorin“

Griechisch-mediterran kocht man im Leto in der Schwertgasse auf.

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© Reinhard Engel

WINA-TIPP
LETO – RESTAURANT UND BAR
Schwertgasse 3, 1010 Wien
Tel.: +43/(0)1/992 61 89
Mo.–Fr., 11:30–24 Uhr; Sa., 12–24 Uhr
restaurantleto.at

 

Der 35-jährige Anatoli Politidis hat ein Faible für Mathematik – und deshalb studierte er auch dieses Fach. Doch als Sohn von Athener Restaurantbesitzern kochte und jobbte er zwischendurch immer wieder in den diversen elterlichen Betrieben in der griechischen Hauptstadt. Als er dann vor zehn Jahren nach Wien kam, arbeitete er zuerst in einer Bank, aber das machte ihm wenig Spaß. „Es war mir zu eintönig, ich hatte kaum Kontakt zu Menschen, und das ging mir ab“, erzählt Politidis, der sich daraufhin 2018 selbstständig machte und das Café-Restaurant Leto in der Schwertgasse 3, Ecke Wipplingerstraße, im ersten Bezirk, eröffnete.

„Laut griechischer Mythologie war Leto eine Geliebte des Zeus, und dieser zeugte mit ihr die Zwillinge Artemis und Apollon“, erklärt der Chef und lacht verschmitzt: „Außerdem heißt Leto auf Russisch ‚Sommer‘, und meine Frau ist zwar Russin, lebt aber schon seit über zwanzig Jahren hier.“ Ein Großteil der verarbeiteten Waren im (nicht koscheren) Lokal kommt direkt aus Griechenland: Rund 20 Lieferanten schaffen Fische, Gemüse, Oliven und Öl sowie alle Gewürze heran. „Je nach Stand der Reservierungen machen wir von einer Fisch- oder Fleischhauptspeise maximal 15 oder 20 Portionen – und wenn’s aus ist, ist’s aus“, erzählt der Wirt, der mit seinem 27-jährigem Chefkoch Niko Posidonos eine gesunde und qualitativ hochwertige Küche anbietet.

„Je nach Stand der Reservierungen machen wir
von einer Fisch- oder Fleischhauptspeise maximal

15 oder 20 Portionen.“
Anatoli Politidis

 

Das Brot wird hier in Ziegelform selbst gebacken und schmeckt genauso wie auf den griechischen Inseln. Und wie macht man diesen herrlichen Cheesecake? „Das ist eine baskische Käsetorte, aber das Rezept kann ich leider nicht verraten“, meint der Jungunternehmer. Daraufhin fragen wir gar nicht mehr nach dem Rezept des Fava Santorini, diesem köstlichen gelben Erbsenpüree mit Oregano, Zitronensaft, Zwiebeln und Olivenöl, welches man als Vorspeise anführt, das sich aber auch als Beilage wunderbar eignet (€ 6,20).

© Reinhard Engel

Täglich werden von 11:30 bis 15:30 Uhr Menüs mit Tagessuppe oder Salat angeboten: Mit Fisch um €12,80, vegetarisch € 10,80 und mit Fleisch €11,80. Natürlich kann man auch nur die Hauptspeisen bestellen: Herrlich mundete der VeggieZucchiniburger auf einem luftigen Brötchen mit Tsatsiki, Salat und Tomaten serviert um wohlfeile €8,90. Zu empfehlen ist auch der Spanakopita-Salat: Spinat, Kerbel, Filoteig*, Dille und Jungzwiebel um € 12,80, oder die LetoMeze-Platte mit Tirokafteri (scharfe Käsepaste), Tsatsiki, Fava, Fetakäse, Oliven, Auberginensalat und Legos-Pita-Brot, die man um € 17,90 nur zu zweit schafft. Die Abendkarte ist etwas teurer, dazu meint Anatoli Politidis: „Unsere Stammkunden kommen zu 70 Prozent am Abend und wollen es sich gut gehen lassen. Da wir alles nur mit den tagesfrischen Ingredienzen servieren, hat es seinen Preis.“ Dafür sind die köstlichen Nachspeisen und die Getränke günstiger kalkuliert. Das dezent beleuchtete, moderne Lokal hat einen großen Schanigarten in die ruhige Schwertgasse und ein sehr freundliches Servicepersonal.

* Filo oder Phyllo ist ein sehr dünner ungesäuerter Teig, der zur Herstellung von Gebäck wie Baklava und Börek in der Küche des Nahen Ostens und des Balkans verwendet wird.

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