Die hitzige Debatte um Dorit Rabinyans Roman, der eine israelisch-palästinensische Romanze beschreibt, sagt vor allem etwas über die Unzulänglichkeit der Israelis aus, sich mit dem Thema jüdische Identität in ihrem eigenen Nationalstaat angemessen zu befassen. Von Gisela Dachs
Weil über Dorit Rabinyans Roman Borderline nun schon so viel geredet wurde, auch wenn ihn die meisten gar nicht gelesen haben, soll die Autorin mit ihrer preisgekrönten Prosa nun hier auch einmal selber zu Wort kommen. (Zu den Nichtlesern gehörte unter anderem Erziehungsminister Bennett, der sich aber voll hinter die Entscheidung einer seiner Spitzenbeamtinnen stellte, nachdem diese entschieden hatte, das Buch von der Empfehlungsliste für Prüfungsliteratur in den Gymnasien zu entfernen, weil dessen Lektüre die zarten Seelen der Jugendlichen und ihre jüdische Identität zu sehr mitnehmen könnte.)