Editorial

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© EzraPortent / Photocase

Kinder brauchen Strukturen, um sich orientieren zu können. Und so brauchen wir Großen ebenso Grenzen, um uns in dieser Welt zurechtzufinden. Dafür haben wir uns Traditionen erschaffen, moralische und ethische Grenzen gesetzt und uns entlang von Konventionen weiterentwickelt. Werden diese Begrenzungen gesprengt, treiben viele wie Schiffe ohne Kurs auf hoher See. In solchen Momenten haben es jene „Kapitäne“, die den vermeintlich richtigen Kurs kennen, sehr leicht, das Steuer zu ergreifen. Sie berufen sich dann oft auf Ideen, die viel Leid in die Welt gebrachten haben und bereits überwunden schienen.

»Jede dunkle Nacht hat ein helles Ende.«

Wenn wir auf das heurige WINA-Jahr zurückblicken, so haben wir mit dem Schwerpunkt  1938–2018 einigen dieser dunkelsten Momente gedacht – und uns umso mehr gewünscht, den neuen Neros und falschen Propheten nicht mehr zu begegnen. Doch ich fürchte, dies bleibt auch für 2019 frommer Wunsch, wenn aktuelle Studien den sich verstärkenden Rechtsruck verdeutlichen und uns zur Achtsamkeit mahnen. Wir müssen die Zeichen rechtzeitig und richtig deuten, wir müssen zusammenrücken und Solidarität mit unseren Mitmenschen weltweit wieder zum hohen Gut in der Gesellschaft erheben. Dazu verpflichtet uns auch unsere jüdische Tradition und Geschichte. Dazu verpflichten uns allem voran unsere Kinder.
Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne ruhige, nachdenkliche und gemütliche Winterwochen mit Familie und Freunden, und freue mich auf ein Wiederlesen im Jänner!

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