Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien führte eine prominente österreichische Delegation beim March of The Living an. Seine Botschaft: Der Holocaust bleibt als ewige Mahnung. Von Margaretha Kopeinig.
Mir ist ganz übel, wenn ich daran denke, was hier passiert ist – und worauf ich jetzt gerade gehe. Die Asche der Ermordeten von Auschwitz wurde auf die Wege gestreut, in den Fluss geworfen oder als Dünger verwendet.“ Die 17-jährige Schülerin eines Wiener Gymnasiums spricht langsam, nachdenklich nähert sie sich Auschwitz-Birkenau. Schlote abgebrannter Baracken ragen in den Himmel, die Ruinen der Krematorien und Gaskammern erinnern an das Unfassbare, an den Massenmord der Nazis an sechs Millionen europäi-schen Juden. Als der Gedenkzug sich dem Vernichtungslager Birkenau nähert, werden monoton die Namen ermordeter Kinder auf Englisch verlesen: Sarah, drei Jahre; Samuel, neun Jahre; Rafael fünf Jahre … Nach Angaben von Historikern wurden 234.000 Kinder und Jugendliche in Auschwitz getötet, 220.000 davon waren Juden.